Neu Wulmstorf twittert jetzt. Wenn der neue Baustein in der Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde aber mehr sein soll als eine bloße Deko des Zeitgeistes, kommt die Verwaltung um eine Echtzeit-Nutzung nicht herum. Twitter-Nutzer erwarten spontan gepostete, exklusive Nachrichten. Das ist der Grund für den Erfolg dieses Internetdienstes. Mit bloßen Hinweisen auf die Pressemitteilungen werden sich die Follower kaum begnügen. Nach anfänglicher Neugier werden sie sich vermutlich enttäuscht wieder abwenden.

Dabei bietet Twitter Städten und Gemeinden riesige Chancen, Bürger für sich zu interessieren. Der kommunale Twitter-Account kann ein exklusiver Nachrichtenkanal sei, wenn Bürgermeister oder Dezernenten Abstimmungsergebnisse aus dem Gemeinderat oder Fachausschusssitzungen sofort als Tweed mitteilen. Der Follower wüsste sofort, ob der umstrittene Windpark nun gebaut wird, ohne mehrere Stunden im Ratssaal auszuharren.

Warum eigentlich sollen Bürgermeister und Dezernenten es nicht schaffen, während der Sitzung eine 140 Zeichen lange Meldung zu verfassen? Der Gewinn wäre groß. Unstreitig ist inzwischen, dass durch Twitter und Facebook vor allem junge Menschen motiviert werden, sich an öffentlichen Diskussionen zu beteiligen. Missbarcu ist auch bei Twitter nie auszuschließen. Etwa wenn unrecherchierte Nachrichten unkontrolliert verbreitet werden. Das dürfte bei einem Bürgermeister als Autor ausgeschlossenn sein.