Suchet, so werdet ihr finden. Die Bibelworte stehen nun für die von der Harburger SPD geschaffene Situation um die Neuwahl des Bezirksamtsleiters. Den eigenen Mann auf den Chefsessel hieven, und den von CDU und GAL noch kurz vor der Bürgerschaftswahl in die sechsjährige Arbeitszeitverlängerung beförderten Amtsinhaber in den vorzeitigen Ruhestand schicken, ist beschlossene Sache.

Schwerwiegender Vertrauensverlust wird als Beweggrund genannt. Die Bezirksverwaltung habe sich geweigert, von der Fachbehörde vorgetragene Wünsche zu erfüllen. Es soll sogar eine Weisung des Bezirksamtsleiters gegeben haben, nicht zu handeln. Adressat der Weisung dürfte der Harburger Sozialdezernent und SPD-Mann Holger Stuhlmann sein. Ein denkbar plumper Fehler von Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, wenn die Anschuldigungen wirklich zutreffen, bei derart absehbaren Folgen.

Suchen und finden von Begründungen können ähnlich klingen, zumal bei der Frage nach weiteren Vorwürfen ein Wort verschlungener Eiertanz beginnt. "Vieles bewegt sich im subjektiven Bereich und ist schwierig zu beantworten", ließ Fraktionsvorsitzender Jürgen Heimath wissen. Noch vor wenigen Wochen hatte er Meinbergs Arbeit positiv bewertet. Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, Dietrich Wersich, hält die "Gier der SPD nach neuen Posten für unerträglich. Mehrere hunderttausend Euro werden dafür verschwendet."