Heute ist es der Tunnel am Sand, morgen vielleicht mal wieder die Unterführung an der Lüneburger Straße und übermorgen die Käfig-Brücke zum Binnenhafen. Später geht es dann erneut um den Zustand der Lüneburger Straße, um Investor Lindbergs Ruinen-Tempel und den Wochenmarkt-Platz. Innenstadtplanung und der öffentliche Raum sind Dauerbrenner-Themen in Harburg. Und solange gute Pläne für den großen City-Wurf, wie unter anderem der Masterplan - nicht umgesetzt werden, weil Diskussionen im Sande verlaufen und Grundstückseigentümer auf Innovationen nicht reagieren, die Verwaltung unter Geldmangel leidet und die Ortspolitik sich vor Beschlüssen scheut, bleibt alles beim Alten.

Wer etwas in Bewegung bringen will, muss sich trauen, abzureißen, neu zu planen und moderne Ideen umzusetzen. Was ist denn nun mit der optisch sehr ansprechenden Landschaftsbrücke zum Binnenhafen, mit dem Herbert-Wehner-Platz als schickes Herzstück der Innenstadt, mit begrünten Bereichen und entzerrenden Freitreppen statt enger, dreckiger Tunnel? Momentan kann noch nicht einmal geplant werden, weil Wahlen und Wohnungsbaukonzepte dazwischengekommen sind. Das zeigt einmal mehr, dass sich Harburgs Politik stärker um nachhaltige Beschlüsse kümmern sollte.

Harburg als hanseatisches Bausündenmahnmal, als betonierte Erinnerung an die 1960er-Jahre - es scheint bisher so gewollt.