Michelle Kossel, Reporterin: Geschichten darüber, wie sich Menschen in schweren Zeiten durchschlagen, sind meine Literaturfavoriten. Michel Bergmanns Roman "Die Teilacher" schildert besonders berührende Schicksale.

Die 288-Seiten-Story beginnt mit David Bermann, den "Einstein unter den Teilachern", der 1972 stirbt. Nach der Beerdigung treffen sich seine Freunde und man redet über alte Zeiten, über Frankfurt am Main, 1946, kurz nach dem Krieg. Damals, als David Bermann, Jossel Fajnbrot, Emil Verständig, Moische Krautberg und Max Holzmann aus den Lagern zurückgekommen sind.

Viele ihrer Angehörigen sind gestorben, die Welt um sie herum liegt in Trümmern. Nach vorn zu schauen, fällt ihnen schwer. Wie sie sich durchwursteln, das erzählen sie David Bermanns Neffen und damit auch uns Lesern. Spannend, rührend und mit einem leisen Lächeln, bis zur letzten Seite.

Michel Bergmann: Die Teilacher, Arche-Verlag, 19,90 Euro