Wildpark Schwarze Berge eröffnet neues Gehege für den Grimbart und drei Füchse. Es ist 380 Quadratmeter groß und hat 65 000 Euro gekostet.

Vahrendorf. Der Wildpark Schwarze Berge in Vahrendorf hat am Donnerstag seinen Gehege-Neubau für Fuchs und Dachs eröffnet. Die insgesamt 380 Quadratmeter große modellierte Landschaft mit Höhle aus Spritzbeton haben die Handwerker des Wildparks selbst geschaffen. Die Baukosten liegen laut Wildpark-Geschäftsführer Arne Vaubel bei nur 65 000 Euro. Ohne die Eigenarbeit hätte ein solcher Neubau bis zu 400 000 Euro gekostet.

Die drei Füchse Kira, Karlchen und Karlotta sind erst am Mittwoch von Auffangstationen bei Hannover und Soltau eingetroffen. Sie sind noch scheu, so dass sie sich den Besuchern noch selten zeigen. Ohnehin sind Füchse nicht die präsentierfreudigsten Tiere. Sie ruhen die meiste Zeit des Tages, etwa zwölf bis 16 Stunden. Der Wildpark verzichte dennoch nicht auf den Fuchs, sagt der Leiter der Tierpflege, Thomas Wamser, weil er nicht nur auf die Schau setze, sondern den Besuchern möglichst viel Wissen vermitteln wolle. Die Füchse und der Dachs des Wildparks stammen aus Handaufzuchten, so dass die eigentlich nachtaktiven Tiere an den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen angepasst sind. Bei täglichen Fütterungen werden Besucher sie gut zu Gesicht bekommen.

Ein alter Bekannter ist der sechs Jahre alte Dachs Jan. Er ist an Menschen gewöhnt und posiert am Eröffnungstag vor den Fernseh- und Fotokameras. Der Dachs steigert so seinen Kurswert. Tierpflegerin Saskia Kupfermann füttert das 13 Kilo schwere Wildtier mit seinem Lieblingsfutter: Ananas, Melone und Papaya. In der Natur fressen Dachse nicht so Süßes. Sie ernähren sich von Mäusen, Aas, Eiern von am Boden brütenden Vögeln oder auch Beeren. Der Dachs, vom Menschen auch "Grimbart" genannt, ist auch in den Schwarzen Bergen heimisch: "Wenn man sich die Mühe macht, kann man ihn nachts antreffen", sagt Saskia Kupfermann. Die Tiere gelten als gemächliche Läufer und würden grunzen und schnaufen.

Dachs Jan und die drei Füchse leben als Nachbarn in unterschiedlichen Gehegen. In der Natur teilen sich Dachs und Fuchs bisweilen sogar einen Bau. In der künstlich geschaffenen Höhle am Gehege-Eingang haben die Tiere ihre Komfortzone. Wenn Jan bald in die Winterruhe geht, ist sein Schlafplatz leicht beheizt.

Die Bauarbeiten haben bereits im Juli 2010 begonnen. Wegen des langen kalten Winters verzögerte sich die Bauzeit. Die Handwerker konnten erst Ende April die Arbeit fortsetzen. Sie bewegten 200 Kubikmeter Boden, pflanzten 250 kleine Bäume und Sträucher.

Dachs Jan lebt auf 130 Quadratmetern. Ein kleiner Teich, ein Hügel mit lockerer Erde und verschiedene Anpflanzungen bieten ihm Möglichkeiten zum buddeln, toben und verstecken.

Die drei Füchse haben einen 250 Quadratmeter großen Lebensraum mit einem Teich und Kletterstämmen. Der künstliche Höhlenbau bietet ihnen Schlafboxen, deren Röhren und Gänge einem Fuchsbau nachempfunden sind. Besucher können durch Fenster einen Blick auf die Füchse werfen.

Füchse gelten als besonders schlaue Tiere. Ein Image, dass sich der Mäusejäger offenbar zu Unrecht erworben hat. Zwar habe der Fuchs einen erfolgreichen Mittelweg als Kulturfolger wie auch Kulturflüchtling entwickelt, sagt Thomas Wamser. Aber eigentlich gebe es pfiffigere Tiere. Rabenvögel zum Beispiel, die in der Lage seien, komplexe Probleme zu lösen.

Der Wildpark Schwarze Berge in Vahrendorf ist täglich geöffnet, bis Ende Oktober 8 bis 18 Uhr, November bis März 9 bis 17 Uhr.