Familie Kettler aus Kirchdorf gehört zu den Pionieren auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Sie steckt 130 000 Euro in ihr Eigenheim, saniert Dach, Fenster und Heizung damit es schön warm wird im Heim und der Wind nicht mehr durch die Steckdosen pfeift. Da die Handwerker alles nach bestem Standard machen, werden die Energiekosten um 84 Prozent sinken - das schont den Geldbeutel und macht das Haus fit für die Zukunft.

Den Geldbeutel schonen auch die zahlreichen Fördertöpfe, deren Familie Kettler sich bedienen kann. 30 000 Euro Zuschuss gibt es vom Staat, allein 9200 Euro kommen von der Internationalen Bauausstellung (IBA), die Wilhelmsburg zum modernsten Stadtteil Europas machen will. Die IBA hatte mit nicht wenig Aufwand für ihre Aktion "Prima Klima-Anlage - mit der IBA zum Klima-Haus" getrommelt. Aber nur 65 Hauseigentümer ließen ihr Haus begutachten. Und höchstens zwei Hand voll werden ihr Haus mit IBA-Fördergeldern sanieren.

Das ist dann doch nur der Tropfen auf den heißen Stein, wenn man sich das hehre IBA-Ziel vor Augen führt, Wilhelmsburg und die Veddel zu "klimaneutralen Elbinseln" zu machen, wo nicht mehr Energie verbraucht als lokal produziert wird. Die "klimaneutralen Elbinseln" werden - eine von vielen - Visionen von IBA-Chef Uli Hellweg bleiben. Tausende Häuser und Hunderte Betriebe auf den Elbinseln sind immer noch die reinsten Energieschleudern. Trotzdem ist jedes neue moderne Haus ein kleiner Schritt in die Zukunft.