Wenn Protest nichts nützt, sollten frustrierte Mitarbeiter die Notbremse zu ziehen und ihr Glück woanders zu suchen.

Für viele ist es leider Alltag geworden: Dauerstress am Arbeitsplatz. Wer sich darüber beklagt, erhält oft die Antwort "Stell dich doch nicht so an" oder "Da musst du durch". Wer allerdings zu oft drauf hört, dem droht die Erschöpfungsdepression, der Burnout, die dauerhafte Krankschreibung und in vielen Fällen damit auch die Entlassung.

Doch es sind schon zu viele, die der Job krank macht. Etwa acht Tage, so haben Krankenkassen ermittelt, müssen sich Arbeitnehmer krankheitsbedingt mit der Diagnose Erschöpfung ausklinken. Für die Leistungsfähigkeit von Firmen kann diese Bilanz in die wirtschaftliche Depression führen. Da ist es angebracht, sich mal über Betriebsklima, Fortbildung, Honorare und Aufstiegsmöglichkeiten ein paar Gedanken mehr als bisher zu machen. Zu oft haben Mitarbeiter das Gefühl, mit ihren Leistungen, Kenntnissen und ihrer Berufserfahrung verwertet und nicht wertgeschätzt zu werden. Das ist ein großer, schmerzhafter Unterschied, der den Spaß am Beruf gründlich vermiesen kann, der zu Schlafstörungen führt, zu Grübeleien und zum Gefühl, für den Chef doch nur auf der Versagerschiene zu fahren.

Und wenn Protest nichts nützt, sollten frustrierte Mitarbeiter doch mal überlegen, die Notbremse zu ziehen und ihr Glück woanders zu suchen. Allerdings sollte man sich in diesem Fall, vielleicht gemeinsam mit einem Therapeuten, das nötige Rüstzeug aneignen, um nicht erneut in beruflichen Krisensituationen in die abwärts führende Erschöpfungsspirale zu geraten.