Der Verbund soll in Zukunft nur noch aus dem Museum für Hamburgische Geschichte, Altonaer Museum und Museum der Arbeit bestehen.

Harburg. Donnerstag, gegen 13 Uhr im Helms-Museum: Eine Mitarbeiterin läuft aufgeregt durch das Entree des Museums und ruft: "Wir sind raus, wir sind raus." Gerade hatte sie im Rahmen eines Medienberichts im Radio vernommen, dass das Helms-Museum aus dem Verbund der Stiftung der Historischen Museen entlassen wurde.

Das ist ein Ergebnis der Museumsreform, zu der sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion durchgerungen haben. Demnach soll die Stiftung verschlankt und in Zukunft nur noch aus den drei Häusern Museum für Hamburgische Geschichte, Altonaer Museum und Museum der Arbeit bestehen - ein überraschender Beschluss der SPD-Fraktion, die sich erst Donnerstagmorgen dazu positioniert hatte und den man sich in Harburg erhofft hatte. Dem vorausgegangen war eine heftige Debatte mit Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) am Dienstag im Kulturausschuss der Bürgerschaft. Dort sollte das Helms-Museum eigentlich in Sachen Stiftung noch mit von der Partie sein. "Mittlerweile ist man der Auffassung, dass das Helms Museum einen anderen inhaltlichen Bezug als die anderen Einrichtungen verfolgt und in den vergangenen Jahren auch für sich allein auskömmlich gearbeitet hat", sagt der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas Völsch. Deshalb sei der Beschluss "eine tolle Bestätigung der Arbeit des Helms Museums und von dessen Direktor Professor Rainer Maria Weiss", so Völsch.

Der ist in der Tat erleichtert. Seit eineinhalb Jahren kämpft Weiss gemeinsam mit der Harburger Bezirksversammlung schon um Eigenständigkeit. Und das hat auch pekuniäre Gründe. "Das Plus, das wir mit unseren Veranstaltungen und unserem Ausstellungsbetrieb erwirtschaften, kommt nun ausschließlich den Zwecken des Helms Museums zugute. Nun müssen wir nicht mehr einen Stiftungsbeitrag bezahlen", sagt Weiss.

Weiterhin ist der Museumsdirektor zuversichtlich, auch künftig Zuwendungen von der Kulturbehörde für den Ausstellungsbetrieb zu erhalten. Weiss:"Ich gehe davon aus. Außerdem haben wir bald einen Teil des Sonder-Ausstellungsfonds, der umgewidmet wird, direkt zu unserer Verfügung. Harburg hat endlich sein Museum wieder."