In ländlichen Regionen wurden 2009 rund 35 Prozent aller Polizisten im Dienst Opfer einer Gewalttat, in der Stadt 46 Prozent.

Polizeibeamte auf dem Land werden seltener Opfer von Übergriffen als ihre Kollegen in der Stadt. Diese Erkenntnis belegen die offizielle Zahlen des Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen aus Hannover.

So wurden 2009 in ländlichen Regionen rund 35 Prozent aller Polizisten im Dienst Opfer einer Gewalttat, in der Stadt dagegen sogar 46 Prozent. Niedriger ist auch der Anteil der durch Waffengewalt verletzten Beamten, auf dem Land sind das rund acht Prozent der Beamten, in der Stadt fast 15 Prozent.

Die Gründe dafür liegen für den Leiter des Instituts Prof. Dr. Christian Pfeiffer auf der Hand: "In der Stadt gibt es viel mehr Anonymität gepaart mit sozialen Spannungen. Die Hemmschwelle zur Gewalt ist deshalb viel geringer."

Nur Zwischenfälle unter Alkoholeinfluss sind auch auf den Dörfern ein großes Problem. Welche Folgen diese Erkenntnisse auf die tägliche Polizeiarbeit haben, zeigt das Vorgehen bei familiären Konflikten. In Hamburg fahren zu solchen Einsätzen zwei Streifenwagen mit mindestens vier Beamten, im Umland ist nur ein Streifenwagen üblich.