Über eines jedenfalls können sich alle Politiker freuen: Die Wahlbeteiligung ist nicht gesunken, sondern auf 54,2 Prozent gestiegen.

Gewinner und Verlierer dieser Kommunalwahl im Landkreis Harburg stehen fest. Der Wähler hat entschieden. Über eines jedenfalls können sich alle Politiker freuen: Die Wahlbeteiligung ist nicht gesunken, sondern auf 54,2 Prozent gestiegen.

Das Wahlverhalten der Landkreis-Bürger hinterlässt einen FDP-Landrat Joachim Bordt, der sich womöglich ohne seine gewohnte Mehrheit aus CDU und FDP künftig wird bewegen müssen. Die Wähler haben auch dafür gesorgt, dass CDU und FDP ihre überaus bequeme Machtposition verloren haben. Die fetten Jahre für das konservative Lager sind vorbei, da hilft auch kein Gejammer und schön reden. Bequemlichkeit macht selbstgefällig. Und jahrelange Oppositionsarbeit ohne Aussicht auf Erfolg, weil die übermächtige Mehrheit am Ende ja doch das letzte Wort behält, macht mutlos.

Der Auftrag des Wählers ist klar. Der Kreistag braucht neue Mehrheiten. Die verkrusteten Machtverhältnisse sind aufgebrochen. Und aus den "Kleinen", die vordem kaum jemand beachtet hatte, werden nun die Zünglein an der Waage. Das kann für den Landkreis auch bedeuten, dass Kreistagssitzungen wieder spannend werden. Das kann auch bedeuten, dass in manchen Dingen, wie bei den Integrierten Gesamtschulen, ein Kurswechsel vollzogen wird.

Andererseits muss die Noch-Opposition dann auch Nägel mit Köpfen machen. Auf der Oppositionsbank lässt sich vieles wortgewaltig fordern, wenn man weiß, man kommt sowieso nicht durch mit seinen Anträgen.