Das Vorhaben der Saga an der Grumbrechtstraße, dort eine Seniorenwohnanlage zu bauen, zeigt das wohnungsbaupolitische Dilemma, in das die SPD vor Ort verstrickt ist.

Einerseits wäre eine weniger Hochhaus-dominierte Bebauung für den Hamburger Süden wünschenswert, um eine andere Klientel hierher zu locken und junge Familien davon abzuhalten, ins Umland zu ziehen. Andererseits können sich viele Mieter luxuriöse Wohnungen in ansprechendem Umfeld gar nicht leisten. Hamburg gilt aktuell als Stadt mit den bundesweit höchsten Mieten. Laut einer Studie der TU müssen viele Studenten passen, wenn sie in Harburg eine Wohngemeinschaft gründen möchten.

So geht es auch vielen Singles und Berufstätigen, die einfach mit ihrem knappen Budget nicht mehr mithalten können im Gerangel um bezahlbaren Wohnraum. Rentner gehören aktuell ebenfalls zu den Verlieren an der Wohnungsfront. Sie haben erst recht wenig finanziellen Spielraum. Wollen Harburger Senioren trotzdem umziehen, bleibt ihnen vermutlich nichts anderes übrig, als ebenjene Seniorenwohnanlage zu wählen, die da in Heimfeld entstehen soll.

Kann die örtliche SPD also ihr Wahlversprechen, künftig keine Hochhaussiedlungen im Hamburger Süden hinklotzen zu lassen, überhaupt noch halten? Selbst Olaf Scholz hat sich, wohl wissend um die Kosten-Problematik, jüngst positiv über Hochhausbau geäußert. Die Wohnungsbaukonferenz wird zeigen, ob Harburg auch anders kann.