Auf dem Wochenmarkt nichts Neues: Das ist das Ergebnis einer Anfrage, die Harburgs FDP-Fraktion an die Verwaltung gerichtet hatte.

Harburg. Fraktionsvorsitzender Carsten Schuster wollte unter anderem erfahren, was im Hinblick auf das 30 000 Euro teure Gutachten der Hafencityuniversität (HCU) über die Situation des Harburger Wochenmarktes unternommen worden ist, um diese Harburger Institution auf Dauer zu erhalten. Weiterhin wollten die Liberalen erfahren, ob ein weiteres Gutachten bezüglich einer Neuausrichtung der Stände in Auftrag gegeben worden war. "Es heißt, es werden Überlegungen zur freiraumplanerischen Gestaltung aufgestellt, die dann in einem Ausschuss präsentiert werden sollen", so Schuster. Er schüttelt den Kopf. "Da wird nur verwaltet, nicht gestaltet. Bereits im April 2010 wurde ein Positionspapier aufgelegt. Seitdem ist Sendepause", sagt er. Investoren für eine Markthalle seien ebenfalls immer noch nicht in Sicht. Außerdem habe man sich nach wie vor nicht über einen Toilettenstandort einigen können. "Die Sache gerät zur Posse", sagt Schuster.

Er erhofft sich viel von der Gründung eines Business Improvement Districts (BID) für Sand und Hölertwiete. "Dann müssen auch die Markthändler an einem Strang ziehen, und es bewegt sich endlich etwas."

Er könnte sich vorstellen, dass die Verkäufer ausgefallene Produkte an den Ständen verkaufen. "Ich als gelernter Koch interessiere mich auch für exotische Früchte und Gemüsesorten. Die bekomme ich leider auf dem Harburger Wochenmarkt nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass junge Familien gerne mal eine Pak-Choi Pfanne kochen und als Nachtisch Kaktusfrüchte anbieten wollen. Es gibt bestimmt auch Nachfrage nach frischen Nudeln ", sagt er. Seit Jahren würden die Beschicker dort auf bewährte Waren setzen. Schuster: "Die richten sich eher an ihren Stammkunden, meist ältere Menschen aus. Und es ist schön, dass Senioren an den Ständen so nett versorgt werden. Dieses Klientel wird es aber in naher Zukunft nicht mehr geben." - Ein Punkt, der auch von den HCU-Gutachtern herausgestellt wurde. Sie wünschen sich außerdem ein erweitertes Mittagstisch-Angebot, das Studenten und Büroangestellte anlockt. "Da bin ich skeptisch, denn in der Innenstadt gibt es viele Imbissgeschäfte." Es sei Experimentierfreudigkeit gefragt "und eine kreativere Verwaltung", so Schuster.