Im Urlaub stand ich wieder einmal vor einer Kathedrale und versuchte, sie auf das Bild zu bekommen. Doch sie war zu hoch und zu breit.

Und da ich kein Weitwinkelobjektiv besitze, hatte ich überhaupt keine Chance. Also fotografierte ich den Turm und das Kirchenschiff getrennt.

Bei der nächsten Kirche, ein paar Straßen weiter, stand die Sonne direkt dahinter. Aber ich wollte unbedingt das Portal darauf haben. Zum Glück sind heute Gegenlichtaufnahmen nicht mehr ganz so schlimm, vieles lässt sich am Computer hinterher aufhellen. Und am Schloss kapitulierte ich ganz. Der Stadtteil war einfach zu dicht bebaut. Also konnte ich nur noch Ausschnitte aufnehmen. Das Wichtigste war natürlich das Schild mit den Öffnungszeiten, damit man hinterher sieht, wo ich war.

Die Touristen neben mir fotografieren auch kaum. Es ist ganz anders als früher, als jeder Tourist eine dicke Kamera um den Hals hängen hatte. Und die Familien und Freunde mussten im Winter endlos lange und langweilige Diaabende über sich ergehen lassen.

Heute nehmen viele einfach im Vorbeigehen mit dem Handy auf. Für Schnappschüsse sind Handys ideal. So unzufrieden, wie ich in diesem Urlaub mit meinen Bildern bin, kann ich mir lieber die Sehenswürdigkeiten im Internet ansehen. Die sind auf jeden Fall perfekt, und ich spare mir den Stress mit dem Fotoapparat und den Fotos.

Fast alle Sehenswürdigkeiten kann ich mir heute im Internet anschauen und die dazugehörigen Informationen in Sekundenschnelle erhalten. Ich kann mich virtuell fast überall umsehen. Eigenes Fotografieren ist also unnötig geworden. Das spart hinterher auch viel Platz im Bücherschrank.