Kunst in eine Einkaufsstraße zu bringen und Interesse und Begeisterung zu erwarten, ist ein risikoreiches Unterfangen.

Vor allem, wenn es sich bei der Straße um eine wenig attraktive Fußgängerzone handelt, deren Kunden vielfach in die Einkaufszentren abwandern. Diese Orte für den Kunst- und Kultursommer nicht nur miteinander sondern auch mit weiteren Orten in Harburg zu verbinden, war deshalb eine gute Entscheidung.

Noch besser war die Idee, das Städtische mit seinen Ecken und Kanten nicht als etwas Negatives übertünchen zu wollen, sondern als Thema ins Zentrum zu stellen. Urban Art Installation ist die Kunstmeile überschrieben. Sie soll den Geschäftsleuten zu einem attraktiveren Standort verhelfen. Sie öffnet aber sicher auch bei dem einen oder anderen Besucher den Blick fürs Ungewöhnliche.

Graffiti, sonst oft als öffentliches Ärgernis wahrgenommen, tauchen hier als regenbogenfarbene Strickobjekte auf. Das schafft etwas Heimeliges mitten in der Stadt - und weckt so vielleicht das gemeinschaftliche Interesse bei den Harburgern, sich ihren Stadtteil selbst auf ungewöhnliche Weise zu eigen zu machen.

Dass an der Kunstaktion nicht nur Künstler von außerhalb, sondern auch Harburger Jugendliche beteiligt sind, war die beste Idee der Organisatoren. Nur so kann der Impuls, den die hübschen und irritierenden Dinge den Betrachtern geben, eine länger andauernde Welle auslösen. Die Künstler und die Harburger, sie sollten sich in Zukunft gegenseitig inspirieren.