Sie gilt als eine vielversprechende Nachwuchskünstlerin und konzertierte in vielen Teilen Europas und den Vereinigten Staaten.

Jesteburg. Mit 21 Jahren ein Festival zu leiten ist in der Musikbranche äußerst ungewöhnlich, doch ebenso ungewöhnlich ist auch das Talent der musikalischen Leiterin und Pianistin Annika Treutler. Sie gilt als eine vielversprechende Nachwuchskünstlerin und konzertierte schon in vielen Teilen Europas und USA.

Ingeborg Danz brillierte am Sonnabend in der Kunsttätte Bossard, kongenial begleitet von Annika Treutler, in einem wunderbaren Liederabend. Mit Liedern von Brahms, Schumann und Wagner zeigte sie, mit welcher Leichtigkeit sie ihre Stimme vom pianissimo bis ins forte zu jedem Zeitpunkt kunstvoll führte. Über den ganzen Ambitus ihrer Stimme verteilt erreichte sie eine eindringliche Interpretation der Lieder, gekonnt zurückhaltend unterstützt vom Klavier.

Das Konzert begann mit Liedern von Brahms. Vom ersten Ton an zeigte sich die hohe Kunstfertigkeit der Musizierenden. Danz' eindringliche, wandlungsfähige und stets sehr gefühlvolle Stimme fing die Zuhörer sofort und ließ klar werden, warum sie schon weltweit mit großen Orchestern konzertieren durfte.

Es folgte der Liederkreis op.39 von Robert Schumann. Das Publikum goutierte die ergreifende Darbietung mit lang anhaltendem Applaus vor der Pause. Danach folgten von Richard Wagner "Fünf Gedichte für Frauenstimme und Klavier" als Vertonungen von Gedichten der Literatin Mathilde Wesendonck sind. Dieser Programmpunkt passte besonders gut zu dem Spielort, denn auch Bossard bezog sich auf das Ideal des Gesamtkunstwerks, was ja von Richard Wagner und Friedrich Nietzsche systematisch ausformuliert wurde. Dieser Zusammenhang wurde auch in der Anmoderation heraufbeschworen, doch blieb unklar, was die gebotene Musik mit dieser Beziehung zwischen Wagner und Bossard zu tun hatte. Den Abschluss bildeten noch einmal Lieder von Brahms mit dem beeindruckenden "Von ewiger Liebe" am Ende.

Die vom Publikum geforderte Zugabe war das sehr bekannte "Guten Abend, gut Nacht", bei dem hier und da ein paar Zuhörer mitsummten und -sangen.