In der Reihe “Musik in alten Heidekirchen“ trat am Sonntag in der voll besetzten St. Stephanuskirche in Egestorf erstmals das Ensemble “Barockwerk Hamburg“ unter der Leitung der israelischen Dirigentin und Cembalistin Ira Hochman auf.

Egestorf. "Telemannische Musicalien" hatten sie ihr Programm, mit Vokal- und Instrumentalmusik von G. Ph. Telemann genannt. Welcher Komponist hätte auch besser zum Namen der Gruppe gepasst? Hatte er doch mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit in Hamburg verbracht, wo er als Komponist und Musikdirektor das gesamte Konzertleben der Hansestadt organisierte.

Gleich zu Beginn konnte sich die junge Geigerin Maja Hunziker mit einer Violinsonate Solo F-Dur für Violine und Basso continuo auszeichnen, ehe es zu einem ersten Höhepunkt des Konzertes kam. Die polnische, in Italien lebende Mezzosopranistin Agata Bienkowska verzauberte mit ihrer wohlklingenden, vollvolumigen Stimme mit einer Kantate aus Telemanns "Harmonischer Gottesdienst" am dritten Pfingstfeiertag und zwei Arien aus demselben Werk die Barockfreunde und riss sie zu ersten Bravorufen hin. Voller Wärme und homogenem Timbre verbreitete sie puren Wohlklang und dokumentierte zugleich ihre bereits vorhandene Bühnenerfahrung.

Dann präsentierte Felix Stockmar in der einzigen Cellosonate von Telemann Meisterschaft an seinem Instrument. Mit der abschließenden burlesken Triosonate bescherten die Musiker durch ihr hohes interpretatorische Niveau und geschmeidige Homogenität dem Publikum reines Vergnügen, das die Künstler nicht ohne zwei humorvolle Zugaben gehen ließ.

"Barockwerk Hamburg" hat es sich zum Ziel gesetzt, Kammer- und Bühnenmusik aus dem Barockzeitalter wieder zu entdecken und zu neuem Leben zu erwecken. Dabei schöpft es insbesondere aus der reichen hamburgischen Tradition des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Ensemble hat sich seit seinem Debüt im Jahre 2007 bereits seinen Platz im norddeutschen Raum verschafft. Seine Leiterin Ira Hochman wird ab sofort als Mentorin die "Musik in alten Heidekirchen" betreuen.