Zwei Jahre vor Fertigstellung ist die Frage offen, was soll aus diesem Bauwerk werden?

"Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt" steht in großen Lettern auf dem Bauschild, das an der Neuenfelder Straße aufgestellt ist. Und der Bauherr, die Sprinkenhof AG, erfüllt vertragsgemäß ihren vom vorigen Senat erteilten Auftrag, einen Verwaltungsbau im Zentrum Wilhelmsburgs zu platzieren. Dabei ist unter Federführung des neuen sozialdemokratischen Senats gar nicht mehr sicher, ob die inzwischen durch Kompetenzverteilung geschrumpfte Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) überhaupt noch einen Neubau dieser Größenordnung benötigt.

Entscheidungen, wie es weiter gehen soll, fehlen. Es gibt offenbar aber auch keinen Zeitdruck für Entscheidungen. "Wir werden uns nach der Sommerpause wieder mit dem Thema befassen", erklärt Jörg Schmoll, stellvertretender Sprecher des Senats. Dabei geht es immerhin um den vertraglich vereinbarten Bau einer gut 200 Millionen Euro teuren Immobilie. Den Bau zu stoppen, dafür dürfte es zu spät sein. Ihn umzuplanen und für andere Nutzungsmöglichkeiten zu verändern, dürfte den Kostenrahmen sprengen. So macht es im Grunde nur Sinn, das Projekt wie geplant bis zum Ende durchzuziehen und bis zur Fertigstellung ein Nutzungskonzept zu beschließen. Ein Verwaltungssitz sollte die Immobilie allerdings werden, denn die Aufwertung Wilhelmsburg war immer Wunsch eines Großteils der Bewohner.