Dass das Hollenstedter Pfarrwitwenhaus ein historisch wertvolles Gebäude ist, darüber braucht niemand zu streiten.

Und niemand kann den Erben einen Vorwurf machen, dass ihnen das Geld für die Sanierung fehlt. Ein privater Investor hat sich ebenfalls nicht aufgetan.

Das Kiekeberg Museum will das Haus nicht haben - aus Kostengründen. Die Gemeinde beruft sich auf die klamme Finanzlage. Auch wenn bei der Ankündigung des Abrisses ein Aufschrei durch Hollenstedt ging, war niemand bereit, sich dieses Hauses anzunehmen

Um so mutiger ist der Antritt des Förderkreises, der zwar auch kein Geld hat, aber die Rettung des Pfarrwitwenhauses wenigstens versuchen will. Und das allein ist schon rühmlich. Und wären der Landkreis Harburg, immerhin untersteht ihm die Denkmalbehörde, die Gemeinde und das Kiekeberg Museum bereit, mit dem Förderkreis gemeinsame Sache zu machen, dann könnte in Hollenstedt etwas gelingen, was nicht oft passiert: Alle arbeiten an einem Ziel.

Weder Kiekeberg noch Gemeinde, noch Landkreis dürfen sich auf der Aussage, es fehle das Geld, ausruhen. Wenn sich kein privater Investor findet, sind alle aufgerufen, sich für dieses prächtige alte Haus zu engagieren. Der Hollenstedter Ortskern kann sich wahrlich nicht wegen seiner Architektur rühmen. Hier finden sich Bausünden aus allen Epochen. Um so wichtiger ist der Erhalt des letzten reetgedeckten Hauses im Ort.