Trotz undichter Fenster und zugiger Wohnungen sind die Heizkosten im Albert-Schweitzer-Quartier relativ niedrig.

Das ist günstig für den Staat, der über die Arge die Miete für die meisten der Wohnungen in der Winsener Sozialsiedlung zahlt. Doch die Bewohner sparen unfreiwillig: Ihre Heizung funktioniert schlicht nicht.

Es wird Zeit, dass Geld in die Wohnungen gesteckt wird. Das Projekt "Soziale Stadt" hier umzusetzen, ist ein richtiges Signal gewesen. Auch eine gründliche Bestandsaufnahme ist Voraussetzung für einen echten Sanierungsbeginn. Doch so ein Gutachten hätte als Grundlage für jeden weiteren Schritt längst vorliegen sollen.

Bisher ist viel zu wenig geschehen. In den zwei Jahren seit Projektstart ist an den Wohnhäusern offenbar nur Flickschusterei betrieben worden. Jetzt wird die Zeit knapp. Es ist fraglich, ob die Siedlung nach zehn Jahren Projektlaufzeit ihr Etikett als "Problemviertel" abgestreift haben wird. Denn bisher gibt es jede Menge Probleme. Mit Schimmel, mit Müll und auch mit dem Eigentümer.

Der kommt in Form eines intransparenten Unternehmens daher und zeigt wenig Engagement, die Sanierung ernsthaft anzugehen. Dabei gibt es Fördermittel dafür. Sie sind bereits beim Abriss des alten Parkhauses geflossen. Dieser Geldhahn sollte jedoch nur erneut für den Eigentümer geöffnet werden, wenn dadurch wirklich wieder warmes Wasser durch die Heizkörper seiner Mieter fließt.