Für 40 Millionen Euro entstanden in zwei Jahren neue Straßen- und Bahnbrücken im Hafengebiet

Veddel. Ursprünglich sollten die baufälligen Straßen- und Bahnbrücken abgerissen und die Hafendurchfahrten zugeschüttet werden. Doch Protest zu Wasser und zu Land sorgte dafür, dass die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) neue Brücken für das Veddeler Wasserkreuz bauen ließ, die Hafendurchfahrten nicht zuschüttete und die Kapitäne der Hafenbarkassen damit weiter ohne Umwege vom Saalehafen in den Spreehafen und den Müggenburger Zollhafen fahren können, unter anderem zum Anleger der Auswandererhallen auf der Veddel.

Gestern war ein großer Tag für HPA-Chef Jens Meyer und für Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Beide erklärten die in zweijähriger Bauzeit entstandenen neuen Brücken und die erneuerten Durchfahrten des Veddeler Wasserkreuzes für offiziell fertiggestellt. Der Straßenverkehr fließt bereits seit Ende Mai vierspurig über die Brücken. Die Hafenbahn profitiert in besonderer Weise, kann statt mit Schrittgeschwindigkeit künftig mit 40 km/h über die Brücken fahren. Das wird Zeit und Geld sparen. Derzeit sind allerdings noch Restarbeiten an der Gleisstrecke zu erledigen.

Rund 40 Millionen Euro hat Hamburg in die Erneuerung eines der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte für den Güterverkehr im Hafen investiert. Immerhin passieren gut 25 000 Fahrzeuge die Hafenhauptroute entlang des Veddeler Damms. Zusätzlich rollen jeden Tag rund 45 Hafenbahnzüge über die Brücken. Langfristig wird auf der Strecke mit einem Anstieg des Bahnverkehrs auf über 100 Züge pro Tag gerechnet. Der Hafenbahnhof Hamburg-Süd, Veddeler Damm, wird künftigen Anforderungen angepasst.

Neu gebaut worden sind jeweils zwei Hafenbahnbrücken über die Müggenburger Durchfahrt sowie zwei Hafenbahn- und zwei Straßenbrücken über die Niedernfelder Durchfahrt. Die vier Niedernfelder Brücken, Stabbogenbrücken, wiegen jeweils etwa 500 Tonnen und haben eine Stützweite von fast 60 Metern. "Ich freue mich, dass es mit großen Schritten im Hafen voran geht. Nur wenn wir Transportwege fit machen, kann der Hamburger Hafen weiter wachsen", so Horch.

"Dank der neuen Brücken ist die Haupthafenroute wieder ein Stück leistungsfähiger geworden. Zusätzlich ermöglichen wir der Hafenbahn, weiter zu wachsen. Jetzt zahlt sich aus, dass wir in der Krise mit unverminderter Geschwindigkeit unsere Bauprojekte voran gebracht haben", sagt Meier.

An den Bahnbrücken ist auch ein Radweg installiert. Er soll Teil eines Radwegs rund um den Spreehafen werden, nach Öffnung des Freihafengebiets im kommenden Jahr. Die Internationale Bauausstellung (IBA 2013) fördert die Entwicklung der städtischen Verbindungswege.