Lärm macht krank. So heißt die Bürgerinitiative, die sich seit 2007 für Lärmschutz an der stark befahrenen Bahnstrecke und der B 73 zwischen Harburg und der Landesgrenze bei Neu Wulmstorf einsetzt.

In zähem Kampf, zuletzt im Mediationsverfahren mit der Senatskanzlei und unterstützt von der Kommunalpolitik, konnte durchgesetzt werden, dass Harburg ins freiwillige Lärmsanierungsprogramm der Deutschen Bahn AG kommt. Das ist erfreulich.

"Wir haben leider nicht alles erreicht", bedauert Jasmin Garlipp, Vorsitzende der Initiative, "aber lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach." Die Bahn AG hält sich streng an die gesetzlichen Notwendigkeiten und schraubt damit ihr Engagement auf das Minimum herunter. So bleibt eine 75 Meter-Lücke in der Lärmschutzwand Am Radeland, weil nur Wohngebiet aber keine Gewerbegebiete zu schützen sind. Durch die Lücke dürfte allerdings ein Teil des Lärms auch ins Wohngebiet dringen.

Ob auch die für die 80 Anwohner der Straße Karnapp nun geplante Lärmschutzwand eine wirkliche Verbesserung ihrer Situation darstellt, ist zu bezweifeln. Eine schlichte drei Meter hohe Wand, wie sie die Bahn vielfach neben ihre Gleise stellt, dürfte dem Stadtbild Harburgs nicht gut bekommen. Wünschenswert wäre es, wenn die Bahngleise ganz verschwinden und unter der Haake durch einen Tunnel geführt werden können. Doch Wunschdenken hilft nicht weiter. Lärmschutzfenster an allen betroffenen Häusern wären in jetziger Situation die sinnvollste Alternative.