Ehepaar aus Buxtehude nimmt mit seinem Oldtimer an den “Niederelbe Classics“ teil

Stade/Buxtehude. Freunde alten Blechs kommen am Sonnabend, 9. Juli, wieder voll auf ihre Kosten: An diesem Tag rollt das Teilnehmerfeld der Oldtimerrallye "Niederelbe Classics" durch den Landkreis Stade. Mit dabei sind dann auch Andrea Rösler, 46 Jahre, und Ehemann Oliver, 43, die sich schon auf die Rundfahrt durch die Stader Geest und das Kehdinger Land freuen.

Die beiden Buxtehuder bringen eines der stärksten Fahrzeuge der diesjährigen Rallye an den Start, einen Ford Mustang, Baujahr 1968, mit 320 PS. Das makellos weiße Coupé mit den blauen Ledersitzen besitzen die beiden erst seit zwei Jahren. Importiert haben sie das Auto aus dem US-Bundesstaat Oregon. Dass dann erstmal der komplette Unterboden des Wagens erneuert werden musste, war eine böse Überraschung.

Doch daran verschwenden die Röslers heute keine Gedanken mehr, zu präsent ist die Freude am Fahren des Mustangs. Wie Donner grollt der "Big Block"-V-Achtzylindermotor, was die Blicke der Menschen auf den Gehwegen magisch anzieht. Andrea Rösler ist das manchmal schon unangenehm - schließlich wolle sie nicht angeben, sondern mit dem Mustang nur "Spaß haben".

Was macht die Faszination des Oldtimerhobbys aus? "Der Geruch, der Sound, die alten Sitze, die Technik, das Fahrverhalten", sagt Andrea. "Früher haben sich die Designer viel mehr Mühe gegeben, hier stimmt einfach alles bis ins Detail", fügt Oliver hinzu.

Bei Röslers sind die Rollen klar verteilt: Bürokauffrau Andrea fährt, Schiffskranmonteur Oliver schraubt, wenn mal etwas kaputtgeht. "Das Auto ist großartig, ein Genuss, Nostalgie pur, davon bekomme ich Gänsehaut", sagt sie, und er "darf hin und wieder auch mal fahren". Einmal im Jahr treffen sich Besitzer und Fans von US-Fahrzeugen auf dem Hamburger Heiligengeistfeld - ein "Muss"-Termin für Röslers. Eine Jury bewertet dort die Autos. Der Mustang aus Buxtehude belegte 2010 und 2011 jeweils vordere Plätze. Und das ist Andrea und Oliver wichtiger als der sportliche Ehrgeiz. So fahren sie die "Niederelbe Classics" ganz entspannt und nur zum Spaß. Wie sie im Klassement abschneiden, ist beiden egal. Auffallen werden sie auf jeden Fall.

So eindrucksvoll der Mustang daherkommt, auch die anderen Teilnehmerautos haben ihren Charme. Vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine reicht die automobile Bandbreite. Das erste von 120 Fahrzeugen, die mindestens 30 Jahre alt sind, geht um 9.01 Uhr beim Team-Baucenter in Stade-Ottenbeck an den Start. 120 Kilometer lang ist die Strecke, die über Dollern, Helmste, Fredenbeck und Gut Kuhla nach Drochtersen und auf die Elbinsel Krautsand führt. Weitere Stationen der Tour sind die Festung "Grauerort" und der Stader Fischmarkt.

2007 führte die erste Rallye durch den Landkreis Stade, weitere folgten in den Jahren 2008 und 2009. Nachdem der Veranstalter, der "Classic Club Niederelbe", im vergangenen Jahr nach Querelen im Verein und dem Austritt mehrerer Mitglieder nur eine Ausfahrt ohne Rallyewertung anbieten konnte, wird 2011 mit neuem Vorstand wieder durchgestartet.

Wie beliebt die "Niederelbe Classics" inzwischen sind, zeigt die Liste der diesjährigen Fahrer. Sie kommen aus ganz Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Nordrhein-Westfalen. Zu den ältesten gemeldeten Fahrzeugen zählen ein BMW von 1928, ein englischer Riley von 1935 und ein Opel P4 Luxus von 1936. Möglichkeiten, die Fahrzeuge zu bewundern, gibt es entlang der Strecke, bei Start und Ziel - das erste Auto wird gegen 16.30 Uhr in Ottenbeck erwartet - sowie um 11.45 Uhr in Ritschermoor und um 14.30 Uhr in Grauerort.

Die zum Teil ehrgeizigen Fahrer achten auf Punkte, Plätze und Zehntelsekunden. Doch daneben gibt es auch die Genießer, die, wie die Röslers, aus Spaß an der Freude dabei sind, lieber gemütlich durch die Landschaft fahren und den Zuschauern ihre rollenden Schätze präsentieren möchten.