Der Hamburger Hafen gilt mit gut 150 000 Beschäftigten bei Betrachtung aller hafenbezogenen Dienstleistungen als größter Arbeitgeber der Stadt und der umliegenden Metropolregion.

An einem kränkelnden Hamburger Hafen würden Wirtschaft und Beschäftigung im gesamten norddeutschen Raum leiden. Deshalb erscheint es wichtig, die Lebens- und Konkurrenzfähigkeit des Hafens zu fördern.

Das ist leichter gesagt als getan, denn der Hafen sorgt nicht nur für Arbeit und Geldverdienst, sondern er erfordert, um funktionsfähig zu bleiben, auch ständiges Ausbaggern im Elbstrom und in den Hafenbecken. Elbvertiefung für noch größere Containerschiffe schreckt viele Menschen wegen unabsehbarer Folgen für die Umwelt und den Hochwasserschutz. Ausbaggern der zumeist aus schadstoffbelastetem Schlick bestehenden Ablagerungen in den Hafenbecken bringt den nächsten Ärger. Wohin damit?

Alle derzeit noch im Bau befindlichen Schlickdeponien haben in zwei Jahren das Ende ihrer Aufnahmefähigkeit erreicht. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) hatte 2009 Gutachter damit beauftragt, im gesamten Stadtgebiet nach einem geeigneten Standort für den vermutlich letzten Deponiebau zu finden. Moorburg-Mitte war dabei als der am besten geeignete Standort herausgekommen. Dass für die Beurteilung ein naher Trinkwasserbrunnen nicht angegeben war, ist schon eine kaum verzeihbare Panne. Mit dem Ergänzungsgutachten soll nun Klarheit geschaffen werden.

Erkennbar ist das Bemühen von HPA, um ein transparentes Verfahren. Das Management steckt in der unausweichlichen Situation, den Hafenbetrieb am Laufen zu halten und Bewohnern der Stadt - wo auch immer - einen bis zu 30 Meter hohen Schlickberg vor die Nase zu setzen. Aber Moorburg hat schon genug gelitten und Besseres verdient.