Die Trinkerräume in Kiel sind nicht Hilfsprojekte für Alkoholabhängige, es sind ganz klar ordnungspolitische Maßnahmen, um den öffentlichen Raum zu schützen.

Schnell hat man in Kiel eingesehen, dass aufsuchende Sozialarbeit nichts nützt. Dieses Fazit steht einigen Harburger Politikern noch bevor. Denn ZuArbeit, das Projekt, das in Harburg den Rathausplatzbesetzern statt Alkohol wieder regelmäßige Arbeit schmackhaft machen soll, kann trotz allen Engagements nicht alle Freilufttrinker erreichen.

Das ist jeden Tag auf dem Rathausplatz zu beobachten. Tauchen die Mitarbeiter dort auf, ergreifen viele Trinker die Flucht, weichen auf Bänke am Gloria-Tunnel und am Sand aus. Diese Folge kann aber nicht Sinn der Sache sein. Viele Harburger machen inzwischen einen großen Bogen, wenn sie die Gruppen mit ihren Bierflaschen sehen, meiden den Rathausplatz und Teile der Innenstadt. Bier trinkende, grölende und sich ab und an auch schlagende Leute tragen nicht zu einem guten Image des Stadtteils bei.

Es war längst an der Zeit, dass Harburger Politiker mal den Mut zeigen, ein Projekt zu etablieren, das tatsächlich eine Veränderung herbeiführt. Der Vorstoß der SPD ist daher sehr positiv. Man darf darauf gespannt sein, was der Verwaltung zum Thema einfällt und wann entsprechende Konzepte umgesetzt werden. Ob man dabei allerdings ohne ein Alkoholverbot auf einigen Plätzen und Parkanlagen auskommt, ist anzuzweifeln. Nun müssen klare Signale gesetzt werden.