An zehn Stationen gibt es Informationen über die 10 000 Jahre alte Naturlandschaft

Schneverdingen. Wenn das Wollgras im Mai flauschig-weiße Köpfe trägt, dann wird das Schneverdinger Pietzmoor zur Attraktion für Naturfreunde. Gerade rechtzeitig zur diesjährigen Wollgrassaison ist ein neuer Erlebnispfad eingeweiht worden.

Kurz hinter dem Parkplatz am Schäferhof wartet jetzt "Meike Moorschnucke" auf die Wanderer. Die Holzskulptur soll für die Schnucken stehen, die sich so gut in Moorgebieten zurechtfinden, auch in knietiefem Wasser festen Halt finden und sich sogar aus den berüchtigten Moorlöchern selbst befreien können. Doch "Meike" teilt die Gemüter. Gästeführer Wilhelm Röhrs vermag nicht recht eine Moorschnucke zu erkennen, eher eine "Kreuzung aus Schaf und Schwein" sei das Tier aus Holz. Die Teilnehmer seiner Führung stimmen mehrheitlich zu - ganz so sehe eine Schnucke nicht aus.

Doch die weiteren Highlights der viereinhalb Kilometer langen Rundwanderung überzeugen. Gerade das Wollgras, das eben in seiner spektakulärsten Erscheinungsform nicht blüht, sondern Früchte trägt - der Samen soll vom Wind verbreitet werden - beherrscht das Bild im Pietzmoor, das heute unter Naturschutz steht.

Der neue Erlebnispfad, der auf der Strecke des berühmten Holzbohlenweges durchs Moor führt, gibt an zehn Stationen Einblicke in die Historie der seltenen, 10 000 Jahre alten Naturlandschaft, stellt typische Tiere und Pflanzen vor. Außerdem wird die Renaturierung des Moorgebietes erläutert, die vor rund 30 Jahren begann, als das Moorwasser aufgestaut wurde, und es wird gezeigt, wie Moorgebiete den gefürchteten Klimawandel bremsen können, indem sie Kohlendioxid binden.

Die Schneverdinger Touristik bietet regelmäßig geführte Touren durch das Pietzmoor an, die noch bis Oktober donnerstags, sonnabends und sonntags stattfinden. Dort ist auch das Faltblatt "Moorerlebnis Pietzmoor" erhältlich. Anmeldungen und Information erhalten Teilnehmer unter 05193/93 800.

www.schneverdingen-touristik.de