Tostedter sollen sich zur Zukunft des Freibads äußern

Tostedt. Die Samtgemeinde Tostedt übt sich in Bürgerbeteiligung. Nach der Kommunalwahl im September werden die Tostedter noch einmal um ihr Votum gebeten - für oder gegen das Freibad. Die Verwaltung der Samtgemeinde arbeitet jetzt, der Beschluss des Samtgemeinderates für eine Bürgerbefragung liegt vor, einen Fragebogen aus. Nach dem Desaster mit dem Polizei-Anbau am Rathaus, einen Beschluss, den der Tostedter Rat auf Druck der Bürger dann zurück genommen hatte, setzt man in Tostedt auf die frühe Beteiligung der Einwohner.

Die Tostedter können sich mit diesem Fragebogen dazu äußern, ob das Freibad ganz geschlossen, saniert oder gar in ein Naturbad umgebaut werden soll. Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann (CDU), sagt: "Eines jedenfalls ist allen klar, so wie es jetzt läuft, kann es nicht weiter gehen. Eine Samtgemeinde braucht, wenn sie sich als familienfreundlich bezeichnen will, ein Freibad. Aber unser Freibad, für das nicht einmal Eintritt verlangt wird, zieht wirklich keine Badegäste an. Die Samtgemeinde muss investieren, muss das Bad attraktiver machen, dann kommen auch wieder die Gäste."

Die Grünen in der Samtgemeinde Tostedt fordern ein Naturbad. Der Samtgemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung nun dafür ausgesprochen, untersuchen zu lassen, ob es machbar ist, das Freibad in ein Naturbad umzubauen. Bostelmanns Vertreter, Stefan Walnsch, sagt: "All das wird geprüft, bevor wir die Bürgerbefragung starten, denn uns ist es wichtig, dass die Bürger wissen, wofür sie votieren und was welche Variante kosten würde."

Die Grünen begründen ihren Antrag damit, dass "in den letzten Jahren im näheren Umkreis mehrere Samtgemeinden und Gemeinden die Möglichkeit genutzt haben, alte konventionelle Freibäder in moderne Naturbäder umzugestalten und diese somit auf lange Zeit hin für die Bürger zu erhalten. Zudem wurden in der Technik der Naturbäder erhebliche Fortschritte gemacht, so dass diese Art der Herrichtung von Freibädern bundesweit große Anerkennung gefunden hat. Dank der Weiterentwicklung ist auch das Wasser in Naturbädern so klar, wie ein Freibädern."

Moderne Naturbäder könnten, ebenso wie konventionelle Freibäder, inzwischen mit einer Heizung ausgestattet werden. Alternativ dazu steht im Raum, das Freibad baulich und mit verschiedenen Angeboten, beispielsweise für Senioren, für Familien und für Kleinkinder. Walnsch: "Man könnte beispielsweise Mutter-Kind-Schwimmkurse anbieten." Es sei, so der Verwaltungsmann nicht alles mit enormen Investitionen verbunden, was die Attraktivität steigere. Derzeit ist das Tostedter Freibad ein Groschengrab für die öffentliche Kasse. 140 000 bis 180 000 Euro kostet die Unterhaltung.