Ferhad D., 19, gesteht die Tat und gibt Mittäter preis. Der sitzt schon im Gefängnis

Harburg. Die Polizei hat zwei besonders abgebrühte Kriminelle festgenommen. Dabei war ihnen Kommissar Zufall behilflich.

Wie berichtet, wurde im Dezember 2010 ein Ehepaar am Ernst-Bergeest-Weg überfallen. Zwei Männer klingelten an der Haustür der Rentner, baten um Hilfe. Als sie hereingelassen wurden, bedrohten und schlugen sie die hilflosen Senioren, stahlen Bargeld und sperrten die 71 Jahre alte Frau und ihren Ehemann, 73, im Schlafzimmer ein. Danach flüchteten die Männer.

Die beiden Rentner waren völlig verängstigt, fühlten sich unsicher in ihrem Haus. Das Ehepaar galt in der Nachbarschaft als sehr hilfsbereit. "Damit ist es vorbei. Ich werde nie wieder fremden Menschen helfen", sagte der 73-Jährige im Gespräch mit der Harburger Rundschau.

In der vergangenen Woche fiel Zivilfahndern aus Neugraben ein Mann auf, der bewaffnet war und zugab, eine Spielhalle ausrauben zu wollen, allerdings dann doch von seinem Plan Abstand nahm. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Ferhad D., 19, aus Harburg, der schon polizeibekannt ist. Ferhad D. gestand im Gefängnis, dass er die beiden Marmstorfer Rentner beraubt hatte. Er verriet auch seinen Komplizen, Amandiep S, ebenfalls 19 Jahre alt. Der sitzt bereits im Gefängnis in Hahnöfersand.

Außerdem gelang es Harburger Polizeibeamten, drei weitere Verbrecher festzunehmen. So fielen einer Peterwagenbesatzung am Freitag gegen 23.45 Uhr an der Moorstraße zwei amtsbekannte Männer, 16 und 20 Jahre alt, auf, die sich in einem Treppenhausflur des Phoenix-Centers aufhielten. Die Polizisten sprachen die Männer an. Dabei kam heraus, dass sie sich im Phoenix-Center einschließen lassen wollten. Ein weiterer Jugendlicher, 17 Jahre alt, versteckte sich im Keller des Einkaufszentrums.

Ermittlungen ergaben, dass die Täter vermutlich versucht hatten, in eine Arztpraxis einzubrechen. Als die Polizeibeamten die Männer festnehmen wollten, kam es zu einer Rangelei. Einer der Harburger leistete erheblichen Widerstand, pöbelte die Polizisten an und trat nach ihnen.

Einen Tag später, am Sonnabend, gegen 22.55 Uhr, waren Harburger Polizeibeamten erneut erfolgreich und ertappten Einbrecher auf frischer Tat. Ein Zeuge, der in einem Haus an der Hölertwiete lebt, hatte die Polizei alarmiert, nachdem er verdächtige Geräusche im Haus gehört hatte. Beamte in Zivil durchsuchten das Haus, sahen, dass sich jemand an der Zugangstür zu einer Arztpraxis zu schaffen gemacht hatte. Daraufhin durchsuchten die Polizisten das Gebäude und fanden die Einbrecher, zwei Harburger, 18 und 22, und ein Mann aus Neugraben, 21 Jahre alt, im Fahrstuhl.

Der Neugrabener wurde bereits einige Tage zuvor bei einem Einbruch in Hamburg-Langenhorn festgenommen, allerdings nach Aufnahme der Personalien wieder freigelassen.