Zwei Investoren hatten ihre Angebote dem Jesteburger Rat auf den Tisch gelegt. Damit waren beide Fraktionen, CDU und SPD, einverstanden.

Beide Investoren waren Gegenstand der Beratungen in den nicht öffentlichen Sitzungen. Die Mehrheit, wenn auch knapp, hat sich für einen Anbieter entschieden. Vorausgesetzt, das Verfahren im Gemeinderat und Verwaltungsausschuss war rechtskonform, bleibt der unterlegenen Partei nichts anderes übrig, als den Mehrheitsbeschluss zu akzeptieren und die Kröte Famila zu schlucken.

Sicher, es hat einen faden Beigeschmack, wenn eine Fraktion, die über Jahre hinweg eigentlich keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass ihr Wunschkandidat für das Festhallengelände Edeka sei, nun die Meinung ändert. Die CDU begründet diesen Meinungsumschwung unter anderem auch damit, dass der von Dalinger geführte Edeka-Markt "nicht das Gelbe vom Ei" sei. Das kann der CDU nicht erst jetzt aufgefallen sein. Kritik an den von Dalinger geführten Edeka-Märkten ist schon früher im Ort geäußert worden.

Einen faden Beigeschmack aber hinterlässt ebenso der Umstand, dass Fraktionsmitglieder der SPD sich jetzt in einer Bürgerinitiative nach unterlegener Abstimmung gegen die immerhin mehrheitliche Meinung des Rates stellen und mobil machen.

Wenn all das Getöse tatsächlich einem vorgezogenen Wahlkampf geschuldet sein sollte, dann hat das wirklich nichts mehr mit nachvollziehbarer Ratspolitik zu tun.