Das Deutsche Rote Kreuz investiert eine Million Euro in den Neubau bei der “Villa Kunterbunt“ in der Vogteistraße

Rönneburg. Mia, 14 Monate alt, lauscht andächtig, wenn Erzieherin Swetlana Dudurov ihr und den 15 weiteren Jungen und Mädchen aus der Küken-Gruppe der DRK-Kindertagesstätte "Villa Kunterbunt" an der Vogteistraße aus dem Buch "Töpfchen, Schnuller, Teddybär" vorliest. Bald gibt es Mittagessen im neuen Krippenhaus. Eine Million Euro hat das DRK in die Einrichtung investiert.

In den kommenden Jahren sollen weitere DRK-Kindertagesstätten für die Bedürfnisse von Kleinstkindern ausgebaut werden. "In Hamburg wird heute rund ein Viertel, etwa 26 Prozent, aller unter Dreijährigen, in Kitas betreut, doch der tatsächliche Bedarf liegt knapp zehn Prozent höher. Auch in Harburg gibt es viele Anfragen von Eltern, die Betreuungsplätze für Kinder im Krippenalter suchen", sagt Katja Philipp, Leiterin des DRK-Bereiches Kinder, Jugend und Familie.

Allerdings werden hamburgweit etwa 65 Prozent der Dreijährigen zu Hause beschäftigt. "Es ist für viele Eltern immer noch ein Tabuthema, ihre Kleinen sehr früh in die Krippe zu geben. Da werden Frauen schnell als Rabenmütter abgestempelt", so Philipp. Das Bild würde sich allerdings langsam wandeln. "Die Kinder kommen immer jünger in die Kita. Dafür sorgen unter anderem familienpolitische Instrumente wie Elterngeld", sagt die Bereichsleiterin. Aber auch pädagogische Aufklärungsarbeit. "Hier bekommen Kinder wie Mia so viele Anreize, die für ihre Entwicklung und für ihre Sozialisation wichtig sind. Frühkindliche Bildung setzt da entscheidende Maßstäbe, das wissen inzwischen viele Mütter und Väter."

Und: Ab 2013 gilt der bundesweit geltende Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für jedes Kind in einem Alter von unter drei Jahren. Da will auch das DRK Harburg gerüstet sein und investiert kräftig in den Bau neuer Gebäude für den Elementarbereich - Kinder ab einem Alter von drei Jahren und für Jüngere. So wurden bereits für 150 000 Euro 15 neue Krippenplätze in der DRK-Kita am Hans-Dewitz-Ring in Heimfeld geschaffen, in der DRK Einrichtung Neuenfelde stehen 30 zusätzliche Plätze zur Verfügung. Kostenpunkt: 850 000 Euro.

Außerdem eröffnet Ende 2011 am Hainholzweg in Eißendorf eine Kita mit 30 Krippen- und 60 Elementarplätzen. Hier werden 3,5 Millionen Euro investiert. 2012 folgt eine Kita an der Winsener Straße in Wilstorf. Hier soll Platz für drei Elementargruppen und 30 Krippenplätzen geboten werden. Die Bau- und Einrichtungskosten betragen ebenfalls 3,5 Millionen Euro.

Wichtig ist den DRK-Erziehern auch die Ausstattung ihrer Kita. "Einfach mal so ein Ikea-Regal mit Spielen hinstellen, das reicht nicht mehr", sagt Erzieherin Kirstin Kunde. So haben die "Küken" einen Erlebnisbereich auf zwei Ebenen. Eine Holztreppe mit verschiedenen Bodenbelegen führt zur Ruhezone für die Kinder.

Das pädagogische Konzept gründet sich auf sechs Säulen. Ernährung ist eine der größten. "Darauf legen wir sehr viel Wert, denn die Kinder sollen einen eigenen Geschmack entwickeln und sich an Rituale gewöhnen." Geborgenheit und feste Bezugspersonen, Rückzugsorte, Bewegung sowie Freundschaften schließen und sich angenommen fühlen gehören ebenfalls dazu - alles Erfahrungen und Punkte, die für einen guten Start ins leben wichtig sind. "Auf den Anfang kommt es an", sagt Philipp.

Unter diesem Motto können Eltern im Rahmen von Aktionsnachmittagen die DRK-Einrichtungen kennen lernen. Los geht es am Mittwoch, 13. April, in der Kita Nordlicht am Liedenkummer Bogen 5 in Neuenfelde. Beginn: 15.30 Uhr. Die Kita Villa Kunterbunt an der Vogteistraße 23 in Rönneburg öffnet am Mittwoch, 20. April, von 15.30 Uhr an ihre Pforten.

In der Kita Fantasia, Ünner Brandheid 27, in Hausbruch gibt es am Mittwoch, 27. April, Informationen über die Ernährung in den Einrichtungen. Wer die Kita im Janusz Korczak Haus, Scheeßeler Kehre 4, kennen lernen möchte, hat am Mittwoch, 11. Mai, ab 15.30 Uhr, die Gelegenheit dazu. Das Programm der Aktionswochen steht auch im Internet.

http://www.drk-hh-harburg.de/aktionsnachmittage.html