Harburger Volkstheater feierte gestern das 30-jährige Bestehen im voll besetzten Helmssaal

Harburg. Volles Haus. Das kann nur eins bedeuten: Das Harburger Volkstheater "De Nedderdütsche" ist sehr beliebt und hat viele Freunde. Die waren gestern alle zum Gratulieren in den Harburger Helmssaal gekommen, zur Feier des 30-jährigen Bestehens. Heinke Ehlers, erste Vorsitzende des Volkstheater-Freundeskreises, kam nicht mit leeren Händen. Sie überreichte dem Theatervorsitzenden Horst Vossberg einen Schminkkasten mit vielen bunten Farben, und der stellvertretende Freundeskreis-Vorsitzende Hans Peter Klüver trug dazu ein heiteres Gedicht vor. Natürlich op platt.

Voßberg trat zur Begrüßung der Gäste ans Mikrofon, gefolgt vom Direktor des Helms-Museums Prof. Rainer-Maria Weiss und nicht zuletzt Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg. Und ein Lob von vielen: Plattdeutsch hat bislang jede Rechtschreibreform überstanden.

"Wir hatten uns zunächst als Laienspielgruppe der Kunstgilde Harburg zusammengeschlossen", sagt Gründungsmitglied Dieter Bahlmann rückblickend, "aber bald schon gründeten wir unseren eigenständigen Theaterverein." Die Anfänge waren bescheiden. Geprobt wurde in den Räumen der Kunstbäckerei in der Reinholdstraße. Der erste Auftritt war dann am 12. März 1981 mit der Komödie "Stratenmusik" im Theater in der Marschnerstraße in Barmbek-Süd.

Im Laufe des 30-jährigen Bestehens hat die Nedderdütsche gut 35 Theaterstücke einstudiert und aufgeführt. Dabei hat sich im Laufe der Jahre neben dem Freundeskreis auch ein fester Publikumsstamm gebildet, der jedes Jahr förmlich darauf wartet, dass die Harburger wieder auf der Bühne stehen.

Die niederdeutschen Kulturschaffenden haben inzwischen einige Unterstützer zu denen seit vielen Jahren die Sparkasse Harburg-Buxtehude zählt. Wenn die Amateurschauspieler nicht selbst im Rampenlicht stehen, so sorgen die dennoch dafür, dass ihr Publikum nicht unter plattdeutschen Entzugserscheinungen leiden muss. Regelmäßig werden Veranstaltungen geboten, darunter mit Günter Willumeit, Hermann Bärthel oder auch der Gruppe Godewind. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens hat die gut 20 Aktive zählende Theatergruppe noch mehrere Veranstaltungen im Programmplan.