Mit durchschnittlich 11 485 Fahrzeugen pro 24 Stunden stadteinwärts ist die zweispurig ausgebaute Bremer Straße eine noch nicht erschreckend hoch ausgelastete Bundesstraße.
Das Verkehrsstatistikgerät, das bei seiner zwölftägigen Langzeitmessung insgesamt 137 816 Fahrzeuge in einer Fahrtrichtung erfasste, lässt diese Schlussfolgerung zu. Auf der stellenweise vierspurig ausgebauten Winsener Straße, der ehemaligen Bundesstraße 4, oder auch der vierspurigen Bundesstraße 73 von Harburg nach Cuxhaven, herrscht je Fahrtrichtung mehr Verkehr.
Aber die Anwohner der Bremer Straße, die als "Engagierte Harburger" im Konzert der Initiative "Engagierte Wilhelmsburger" mitspielen, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass vor ihrer Haustür schlimmste Verkehrsverhältnisse herrschen. Nun belegen die statistischen Untersuchungen, dass sich die Wahrnehmung der Anlieger mit Messungen nicht wirklich belegen lassen. Dass alle Autofahrer einen an den Schildermast geschraubten unscheinbaren, grauen Kasten zur Tages- wie zur Nachtzeit wahrnehmen und punktgenau in die Bremse steigen oder sich Lkw-Fahrer aller Herren Länder über Funk die Nachricht vom Messgerät in der Bremer Straße weitergeben, ist als Argument gelinde gesagt kaum tragfähig.
Deutlich zeigt sich: Die Verkehrsverhältnisse in der Bremer Straße sind nun mal nicht so dramatisch, wie von den Anwohnern wahrgenommen und dargestellt. Eine andere Sache ist, dass Hamburg als Großstadt und Wirtschaftsmetropole dringend etwas tun muss, die Verkehrsströme flüssig zu bekommen. Die derzeit fast täglichen Staus im gesamten Stadtgebiet lassen erkennen, dass die Stadt dieses seit Jahrzehnten wachsende Verkehrsproblem nicht gelöst bekommt. Viele Jahrzehnte dauernde Planungen für die Autobahn 26, die Finkenwerder Ortsumgehung oder die Hafenquerspange lassen erkennen, dass wirklich erst gehandelt wird, wenn nichts mehr geht. Es wird höchste Zeit für ein Gesamtverkehrskonzept.