Das hat Klaus Kruska in 30 Jahren noch nicht erlebt. So lange gibt es am Kinocenter Winsen die große Programmanzeige, auf der der Theaterleiter Woche für Woche die aktuelle Filme anschlägt.

Winsen. Das Besondere am Filmpalast in der Nordertorstraße: Es gibt keinen Plakatrahmen wie in den großen Kinos üblich. Stattdessen setzt Kruska Woche für Woche die Filmnamen und Uhrzeiten wie einst die Zeitungsdrucker aus einzelnen Buchstaben und Ziffern zusammen. Und die werden ständig gestohlen.

Mehr als 50 dieser Kunststoffelemente sind schon weggekommen. Neue will der Betreiber K-Motion nicht investieren. Einerseits soll irgendwann der Plakatrahmen kommen, andererseits fallen Kosten von jeweils bis zu 20 Euro an. Deshalb ist Kruskas Einfallsreichtum gefragt.

Weil sich etwa "Kokowääh" nicht mehr setzen lässt, läuft in Winsen "Til Schweigers neue Komödie". Aus den Vorstandskrokodilen wird einfach die Einzahl. "Ich habe nicht mehr genug E's", erklärt der 64-Jährige, der sich für alle sichtbar öffentlich entschuldigt: "Dauernd werden uns die Buchstaben gestohlen. Mehr haben wir nicht." Einmal hat er zwei Jugendliche beobachtet, die mit Fahrrad und Räuberleiter Buchstaben erbeuteten, gefunden hat man sie nicht.