Die Greenpeace-Enthüllung über die möglichen CO2-Endlager in der Bundesrepublik haben Norddeutschland wachgerüttelt. Wieder einmal wurde im stillen Kämmerlein der Politik darüber gebrütet, wem das Kohlekraft-Restprodukt CO2 untergeschoben werden könnte. Transparenz? Fehlanzeige.

Erinnerungen an Stuttgart 21 werden wach. Doch Transparenz ist dringend nötig, gerade bei derart sensiblen Themen, wie der Energiepolitik und dem Umgang mit den teils hochgiftigen Abfällen der Energieproduktion.

Als das Stader Atomkraftwerk gebaut wurde, war allgemein bekannt, dass es radioaktiven Abfall geben wird, der endgelagert werden muss. Es war auch bekannt, dass die Kraftwerke später ebenfalls aufwendig zurückgebaut und dekontaminiert werden müssen. Die Arbeiten hierfür dauern noch an. Nun wird in Moorburg ein neues Kohlekraftwerk gebaut, bei Stade soll zumindest ein weiteres entstehen. Das Kohlendioxid soll, wenn möglich, unterirdisch gelagert werden, das war bekannt. Doch was ist mit den anderen Reststoffen, die anfallen werden, wo sollen sie gelagert werden? Zur Erinnerung, es geht hier nicht um kleine Mengen - ein einziges Kohlekraftwerk erzeugt immerhin etwa 690 000 Tonnen Reststoffe pro Jahr, vor allem Ruß, Gips und Stickoxide. Wo und wie dies gelagert und wie später der Rückbau erfolgen soll, diese Frage ist von politischer Seite bisher nicht beantwortet worden. Es wird Zeit für mehr Offenheit und weniger Geheimniskrämerei..