Wer Jugendarbeitslosigkeit reduzieren will, muss schon in der Schule ansetzen. Schon aus diesem Blickwinkel betrachtet ist der Vorstoß der CDU, ein neues Projekt zur Berufsfindung im Landkreis Lüneburg umzusetzen, richtig.

Denn diejenigen, die es aufgrund geringer Bildungsabschlüsse am schwersten haben, eine Ausbildung zu finden, müssen bei ihrer Suche nach Kräften unterstützt werden.

Dort, wo Eltern und Lehrer keine Zeit oder keinen Zugang zu den Jugendlichen finden, haben sich Projekte bewährt, in denen Erwachsene, die Erfahrung im Leben und im Arbeitsalltag mitbringen, die jungen Menschen als ehrenamtliche Paten beim Start ins Berufsleben begleiten. "My Life" im Landkreis Harburg ist da ein gutes Vorbild.

Wer im letzten Schuljahr noch nicht genau weiß, wie es beruflich weitergehen soll, kann sich an einen Paten wenden. Der übernimmt, wenn es sein muss, auch mal die Funktionen, die sonst Eltern obliegen: zuhören, beraten, bestärken. Aber er ist eben noch weit mehr als ein verlässlicher Ansprechpartner, weil seine Kontakte ins Berufsleben häufig sogar den Weg zu Praktika ebnen können.

Davon profitieren nicht nur die Jugendlichen. Auch für Unternehmen kann sich die Mitarbeit lohnen. Wer schon in der Schule Kontakt zu potenziellen Mitarbeitern findet und ausbaut, kennt nicht nur deren fachliche Stärken und Schwächen, sondern auch schon viel über Persönlichkeit, Motive und Ziele der Schulabgänger.