Landkreis empfiehlt, die bestehende Kreisstraße als Autobahnzubringer für Buxtehude auszubauen

Stade/Buxtehude. Der Landkreis Stade legt in Sachen Autobahnzubringer Buxtehude die Karten auf den Tisch und empfiehlt, die Rübker Straße auszubauen. Die Ergebnisse der inzwischen ergänzenden Gutachten schlössen eine Umgehungsstraße aufgrund des strikten naturschutzrechtlichen Beeinträchtigungsverbotes im Europäischen Vogelschutzgebiet aus, heißt es in einer Erklärung des Landkreises.

Damit ist das eingetreten, was sowohl Kreisbaurat Hans-Hermann Bode als auch Landrat Michael Roesberg in den vergangenen Monaten immer wieder betont hatten: Ein Eingriff in ein Vogelschutzgebiet ist nur dann möglich, wenn es gar keine andere Variante gibt. Und da mit der Rübker Straße durchaus eine Alternative vorliegt, fällt die Umgehungsstraße, die in Höhe Ostmoorweg in die Harburger Straße münden sollte, aus den Planungen heraus. Auch die vorhandene Kreisstraße 40, also die Rübker Straße, ist detailliert untersucht worden, und dabei kam heraus, dass der gesamte Verkehrsfluss mit Hilfe einer Ampel und eines doppelspurigen Kreisels durchaus zu regeln ist. Damit ist auch die Alternativvariante zum Ausbau der Rübker Straße, nämlich das Gesamtgewicht auf dem Zubringer auf 7,5 Tonnen zu beschränken, vom Tisch.

Für die Gegner des Ausbaus der Rübker Straße haben sich mit der Empfehlung des Landkreises ihre Befürchtungen bestätigt. "Wir haben damit gerechnet und befassen uns jetzt mit der Möglichkeit einer Klage", sagt Ulrich Felgentreu von der Interessengemeinschaft Rübker Straße.

Auch für Hans-Uwe Hansen, Fraktionsvorsitzender der SPD im Buxtehuder Rat, kam die jetzige Entscheidung nicht überraschend. Seine Freude halte sich aber in Grenzen. "Wenn der Landkreis sagt, die Rübker Straße sei in der Lage, den gesamten Verkehr aufzunehmen, nehme ich das erst einmal zur Kenntnis." Skeptisch sehe er diesen Punkt dennoch. Hansen will die Gutachten jetzt erst einmal genau prüfen und sich dann mit den Parteikollegen der Kreis-SPD besprechen.

FDP-Fraktionsvorsitzender Rudolf Fischer, so wie Hansen Gegner des Ausbaus der Rübker Straße, geht noch einen Schritt weiter und bewertet das Ganze als "linkes Verfahren", da sich der Landkreis über das Interesse der Buxtehuder Bürger hinwegsetzt. Per Ratsbeschluss hatte sich die Stadt Buxtehude nämlich auf die Umgehungsstraße festgelegt und dies dem Landkreis empfohlen.

"Die Umgehungsstraße ist die bessere Variante", weicht Fischer nicht von seiner Überzeugung ab. Sie entlaste die Anlieger, die ja wohl mehr zählen müssten als die Natur. Er vermute, dass vor allem finanzielle Gründe den Ausschlag gaben, da der Ausbau der Rübker Straße günstiger sei als eine Umgehung.

In einer öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 3. März, 8.30 Uhr, im Stader Kreishaus wird der Bau- und Wegeausschusses des Landkreises die Beschlussempfehlung für den Kreistag beraten, der am 21. März die Entscheidung trifft. Roesberg macht deutlich, dass dann das Planfeststellungsverfahren beginne, in dem Einwendungen und Anregungen von Betroffenen aufgenommen werden können.