Briefe, die zu spät oder gar nicht ankommen, sind ein Ärgernis. Unangenehm kann es wirklich werden, wenn es sich bei diesen Briefen um Geschäftspost handelt. Und immerhin hat die Deutsche Post AG auch nach ihrem Börsengang den gesetzlichen Auftrag, für den reibungslosen Briefverkehr zu sorgen.

Aber wo beschweren? Die Zusteller bekommen oft den ersten Groll der verärgerten Kundschaft ab. Dabei sind sie meist nur die Spielfiguren eines Konzerns, der seine Angestellten mit befristeten Verträgen kurz hält. Hauptsache, die Rendite stimmt. Dass dabei immer mehr Arbeit für immer weniger Geld auf immer weniger Schultern verteilt wird, stört offenbar keinen in den Manager-Etagen.

Bleibt dem Kunden also nur der Beschwerde-Anruf beim Service-Center - irgendwo in Deutschland. Dort ist man vorbereitet. Alle Service-Center dieser Welt scheinen eine oberste Devise zu haben: Lass die Leute mit ihrer Wut ins Leere laufen! Mit dem beruhigenden Satz: "Seien Sie sicher, Ihre Beschwerde wird weiter geleitet" entlässt man den Beschwerdeführer wieder im Ungewissen.

Im Fall Wenzendorf und sein Briefproblem hatte die Post ein halbes Jahr Zeit, die Probleme zu beheben, und war nicht in der Lage dazu, angeblich wegen der schlechten Mitarbeiter. Bleibt abzuwarten, ob die Wenzendorfer ihre Post jetzt tatsächlich wieder pünktlich bekommen. Wenn nicht, dürfte man wohl von der Post-Service-Wüste Wenzendorf sprechen.