Bei hoher Luftfeuchtigkeit knistert die Stromspannung über die Isolatoren der Hochspannungsmasten. Und häufig ist es erst das Geräusch, das uns nachdenklich werden lässt über das, was da über unsere Köpfe hinwegschwirrt. Von Elektrosmog ist gelegentlich die Rede.

Das Gebiet des Harburger Binnenhafens ist unübersehbar ein Schnittpunkt der regionalen und überregionalen Stromversorgung. Auf Elektrizität verzichten, um knisternde Spannung und Smog für sich auszuschalten, dürfte heutzutage kaum jemandem gelingen. Und wer an die Zukunft denkt mit Elektroautos auf den Straßen und Batterien, die aufzuladen sind, der kann sich ausmalen, dass Elektrizität weiterhin die Szene beherrschen wird.

Aber müssen die Leitungen auch in Zukunft noch in der Luft hängen, nur weil es mit etwa einer Million Euro pro Kilometer die billigste Lösung für den Stromtransport ist? Hier gilt es neue Wege zu finden. Und die müssen so tief in der Erde liegen, dass keine elektromagnetische Strahlung unter unseren Füßen ankommt. Auch das Gebiet des Harburger Binnenhafens könnte zur mastenfreien Zone werden und unterirdisch auch die 380 000 Volt Höchstspannungsleitung loswerden.

Bezirkspolitiker und Verwaltung haben sich dieses Ziel mittelfristig gesteckt. Aber Vorbereitungen wären heute schon angebracht, denn auf die ersten Bewohner der Schlossinsel, die voraussichtlich 2012 ihr Quartier "Balance Bay" beziehen sollen, dürften die Strommasten wenig einladend wirken.