Bei der EU ist ein Förderantrag gestellt, Standort wird Am Kattenberge in Buchholz

Buchholz. Im März soll der Politik der Finanzierungsplan für die "Zukunftswerkstatt Buchholz" vorgelegt werden. Ein Förderantrag über 1,3 Millionen Euro ist bereits bei der EU gestellt. Einen weiteren Förderantrag hat der Landkreis Harburg beim Hamburg-Niedersachsen-Fond eingereicht. Wie berichtet, will der Kreis in Buchholz eine Zukunftswerkstatt bauen. Die Idee: Es soll ein außerschulischer Lernort für alle Schüler des Landkreises entstehen. Kinder und Jugendliche sollen hier für naturwissenschaftliche Fächer und Berufszweige begeistert werden - jenseits des klassischen Schulbetriebs. Im Kreisschulausschuss wird dieses Projekt mehrheitlich positiv gesehen.

Nach dem Vorstoß von Wilfried Seyer, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WLH) im Landkreis Harburg, die Zukunftswerkstatt an sein geplantes Innovations- und Gründungszentrum im Buchholzer Gewerbegebiet im Bäckerweg anzugliedern, ist nun doch klar: Die Zukunftswerkstatt soll Am Kattenberge auf einem kreiseigenen Grundstück gebaut werden. Ein Förderverein Zukunftswerkstatt steht kurz vor dem Eintrag ins Vereinsregister. Mitglied ist unter anderen auch Neu Wulmstorfs ehemaliger Bürgermeister Günter Schadwinkel. "Das Projekt an das Innovationszentrum anzugliedern, stand kurzzeitig zur Debatte, wäre auch sicher der Wunsch von Herrn Seyer gewesen. Aber es wurde entschieden, Am Kattenberge zu bauen."

Nach Informationen des Abendblatts soll es einigen Protest seitens des neuen Schulzentrums Am Kattenberge gegen Seyers Pläne gegeben haben. Verständlich, denn für die Schulen Am Kattenberge würde die Zukunftswerkstatt eine Standortaufbesserung im Wettbewerb um neue Schüler bedeuten.

Derzeit wirbt der Förderverein, dem unter anderen der Landkreis, Vertreter der Sparkasse Harburg-Buxtehude, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Stadt Buchholz und der freien Wirtschaft angehören, um Gelder. Der Landkreis hat bereits 120 000 Euro bewilligt. Rund 30 000 haben einige Projektpartner zugesagt. Das Bewerbungsverfahren für einen Projektentwickler läuft bereits. Laut Schadwinkel würden für den Neubau vorab rund zwei Millionen Euro veranschlagt.

Gegründet werden soll jetzt auch eine Stiftung, die die Trägerschaft übernehmen wird. Fest steht, in der Zukunftswerkstatt sollen Schülern aller Schulformen die MINT-Fächer (Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Technik) in sogenannten Experimentier-Ringen näher gebracht werden. Die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen acht und 18 Jahren sollen sich selbstständig und unter Anleitung einen Zugang zu den Fächern erarbeiten. Das Ziel ist es, dem sich bereits jetzt abzeichnenden Fachkräftemangel in diesen Berufssparten entgegenzuwirken.

Wie genau die Zukunftswerkstatt mit Leben gefüllt, nach welchem pädagogischen Konzept gearbeitet werden soll und wie hoch die Betriebskosten einzuschätzen sind, darum wird sich der Projektentwickler Gedanken machen. Klar ist, die Hochschule 21 wie auch die Leuphana Universität in Lüneburg hätten, so Landkreis-Sprecher Georg Krümpelmann, bereits Interesse an einer Zusammenarbeit angemeldet.