Laut Zeitplan der Stadt könnten die Bauarbeiten für den Ostring im Frühjahr starten

Buchholz. Die Wirtschaft wächst wieder, die Haushalts-Bilanz der Kommunen fällt weniger düster aus als prognostiziert. Die Verwaltung in Buchholz freut es. Denn im neuen Jahr sollen etliche städtische, private und landeseigene Bauprojekte abgeschlossen oder begonnen werden. Dafür werden 7,2 Millionen Euro an Investitionen für den Hoch- und Tiefbau im Haushalt 2011 bereit gestellt.

Als eines der ersten Bauvorhaben, das 2011 fertiggestellt werden soll, gilt das "Parkhaus-Süd" auf einer 3200 Quadratmeter großen Fläche an der Rütgersstraße. Eigentlich sollte der Stahlbeton-Neubau schon Mitte Dezember eingeweiht werden. Doch der strenge Frost der letzten Wochen stoppte die Bauarbeiten. Nun hofft die Verwaltung, dass es im Januar weiter gehen kann, damit die 417 Stellplätze den Pendlern spätestens im Frühling zur Verfügung stehen. Investitionsvolumen: 3,5 Millionen Euro, von denen 2,2 Millionen Euro die Landesnahversorgungsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) trägt. Den Rest zahlt die Stadt.

Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon 2010 starten - doch im Juli hatte ein Urteil des Lüneburger Oberverwaltungsgerichts den Bebauungsplan der 40 Millionen Euro teuren Buchholz Galerie (Mühlenhof) wegen eines Formfehlers bei der öffentlichen Auslegung "außer Vollzug gesetzt".

Baustart für Buchholz Galerie wird für den Herbst erwartet

Deshalb wurde er von Ende Juli bis Ende August neu ausgelegt. "Wir erwarten einen Baustart im November", sagte Stadtsprecher Heinrich Helms anschließend. Doch auch zu dem Datum spielte das Wetter nicht mit. Nach den Plänen der Investorengruppe DC Commercial soll die Buchholz Galerie 2012 mit 35 bis 40 Geschäften eröffnen. Doch ob sich dieser Termin halten lässt, bleibt fraglich. Mit dem Umbau einhergehen soll die Umgestaltung des Peets Hofs sowie Teilen der Breiten Straße. Der Startschuss für die Arbeiten wird für Februar erwartet.

Wer auf jeden Fall 2011in ihre neuen Büroräume einziehen möchte, sind die Mitarbeiter der Volksbank Nordheide - und zwar in dem Umbau- beziehungsweise Neubau ihres Geschäftsgebäudes Breite Straße. 1350 Quadratmeter werden von der Volksbank Nordheide genutzt, über 200 Quadratmeter werden als gewerbliche Fläche, 250 Quadratmeter als Wohnfläche vermietet. Gesamtkosten des Projekts: Fünf Millionen Euro. Das Bauvorhaben gilt als Aufwertung der Buchholzer Innenstadt.

Weitere Projekte: In der Straße "Am Radeland" soll ein Wohnhaus mit mehreren Wohneinheiten entstehen, neben dem Rathaus ein weiteres Wohn- und Geschäftsgebäude.

"Im Bildungsbereich beziehungsweise Betreuungsbereich wird auch viel passieren", kündigt Stadtsprecher Heinrich Helms an. So hat die Agilo gGmbH ein 1400 Quadratmeter großes Areal direkt neben der Berufsbildenden Schule im Sprötzer Weg, Schulzentrum II, gekauft. Hier soll die erste private Krippe in Buchholz entstehen, in der ab dem kommenden Kindergartenjahr 30 Kinder im Alter bis zu drei Jahren betreut werden. Die Stadt zahlt für das Projekt im neuen Jahr 120 000 Euro Zuschuss.

Auch mit dem Straßenbau soll es 2011 vorangehen

Die Krippe bleibt nicht das einzige Bau-Projekt im Schulzentrum II. Am 1. Dezember 2011 sollen die Schülerinnen und Schüler in den Neubau des Gymnasiums und in den Anbau der Realschule einziehen - falls der strenge Winter die Bauarbeiten nicht weiter lahm legt. Rund 18,5 Millionen Euro lässt sich der Landkreis Harburg Neu- und Anbau der Schulen kosten. Und noch ein Projekt wird Am Kattenberge angegangen: In dem außerschulischen Lernort "Zukunftswerkstatt Buchholz" sollen Kinder und Jugendliche für die Fächer Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik begeistert werden.

Nach dem Vorbild des Gründerzentrums in Winsen wird die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) ein Gründungs- und Innovationszentrum im Gewerbegebiet II, Vaenser Heide, bauen.

Und auch im Straßenbau soll es 2011 vorangehen. Mit dem Baustart des Ostrings steht eines der wohl umstrittensten Verkehrsprojekte in Buchholz auf dem Plan. Zurzeit laufen noch drei Klagen vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg. "Wir rechnen im Januar mit einem Urteil", so Heinrich Helms. Fällt dieses zugunsten der Stadt aus, sollen die Bagger ab dem Frühling rollen.