Jede Systemumstellung hat ihre Tücken. Das liegt in der Natur der Sache.

Und bei einem derart komplexen Thema wie dem 52-Millionen-Haushalt einer großen Gemeinde ist die Umstellung des kommunalen Rechnungswesens auch für altgediente Fachleute nicht von Pappe.

Die Mitarbeiter im Hittfelder Rathaus haben einen fehlerhaften Haushaltsentwurf nach Winsen zur Prüfung geschickt. Und die Kreisverwaltung hat nachgerechnet. Das ist ihr Job. Das Resultat: Seevetal wollte den genehmigungsfähigen Kreditrahmen um knapp eine halbe Million Euro überziehen. Seevetal muss korrigieren.

Bürgermeister Schwarz spricht von einem Rechenfehler und verweist an seinen Kämmerer. Der will sich nicht verrechnet haben, schuld sei vielmehr die Software, sagt er. Ja, wo liegt denn nun der Fehler? Wie gesagt, Fehler passieren. Das Innenministerium macht genaue Vorgaben, wie sich so ein Gemeindehaushalt ausrechnen lässt. Dass die Software schadhaft gewesen sein soll, darf bezweifelt werden. Könnte es vielmehr daran gelegen haben, dass die Vorgaben des Innenministeriums bei der Gegenüberstellung von erwarteten Einnahmen und Ausgaben in der Kämmerei nicht richtig interpretiert worden ist?

Was im Einzelnen auch der genaue Grund sein mag: Als Steuerzahler darf man sich wünschen, dass diejenigen, die in den Rathäusern Fehler beim Rechnen machen, auch dazu stehen und nicht den schwarzen Peter von Etage zu Etage schieben.