Von Landmarken oder Leuchttürmen ist heute die Rede, wenn sich Stadtplaner und Architekten über besonders eindrucksvolle Gebäude unterhalten, die der Stadt ein unverwechselbares Gesicht geben sollen.

Im Vergleich mit dem Hamburger Michel oder dem Fernsehturm Tele-Michel ist der Bezirk Harburg etwas kurz geraten und hat nicht viele Leuchttürme zu bieten. Mal abgesehen vom Channel-Tower im Binnenhafen oder dem eigenwilligen gleich nebenan stehenden Bürogebäude namens "Das Silo". Wer von außerhalb nach Harburg kommt, wird diese beiden Gebäude mit einiger Sicherheit in Erinnerung behalten.

Vermutlich bleibt aber auch der Anblick der Phoenix Werke haften, die man nicht übersehen kann, wenn man vom Bahnhof in die Stadt geht. Zu markant prangen der weiße Namenszug und das blaue Firmenzeichen auf dem Dach. Und auch der 75 Meter hohe Schornstein des Unternehmens mit seinem mächtigen blauen Wassertank prägt sich als Orientierungshilfe ein.

Seit gut 90 Jahren gehört der Phoenix-Schornstein ins Harburger Stadtbild. Und als im Herbst vergangenen Jahres die frühere, damals 22 Jahre alte polnische Zwangsarbeiterin Halina Balicka nach 67 Jahren auf Einladung die Phoenix Werke besuchen konnte, sagte sie, dass sie den Schornstein in Erinnerung behalten habe. Der Phoenix Schornstein ist es wert, unter Denkmalschutz gestellt zu werden. Und wenn es zu teuer ist, ihn auf voller Höhe zu sanieren, so sollte doch sicher gestellt werden, dass er auf der gekürzten Höhe von 60 Metern mit samt seines Wassertanks eine dauerhafte Überlebenschance erhält, als Markenzeichen für Harburg und seine Industriegeschichte.