Handwerk? Da fällt einem sofort der Spruch vom goldenen Boden ein.

Das Bauhandwerk im Landkreis Harburg vermeldet gut gefüllte Auftragsbücher für das Jahr. Aber zugleich wird geklagt, dass der Nachwuchs fehlt. Nur wenige junge Leute wollen Maurer oder Betonwerker werden. So richtig überrascht das nicht.

Wer heute den Lehrberuf Maurer ergreift, muss sich darüber im klaren sein, dass in dieser Tätigkeit die wenigsten erst mit 67 in Rente gehen können. Denn sie sind vorher schon körperlich am Ende. Da ist doch für einen jungen Menschen viel erstrebenswerter, "irgendwas mit Computer" zu machen, auch wenn er in dem Bereich nicht gleich eine Lehrstelle bekommt.

Was dem Bauhandwerk fehlt, ist ein Image, das jungen Leuten signalisiert: Die Ausbildung auf dem Bau ist der Einstieg in eine breite Berufspalette, mit Platz für Fortbildung und Aufstieg. Schon mancher, der als "einfacher Handwerker" auf dem Bau begonnen hat, ist schließlich Ingenieur geworden. Diese Möglichkeit muss das Baugewerbe vermitteln. Dann kann der Ausbildungsplatz goldenen Boden bekommen.