Neubau im Gewerbegebiet II soll 25 jungen Unternehmen Platz bieten

Buchholz. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) will ein Innovations- und Gründungszentrum in Buchholz bauen. In das Zentrum soll auch die Hochschule 21 in Buxtehude mit einer Außenstelle einziehen. Die WLH will dafür in dem Neubau Seminarräume und einen Hörsaal einrichten. Der Neubau an der Bäckerstraße im Gewerbegebiet II soll bis zu 25 jungen Unternehmen Platz für ihre ersten Geschäftsräume bieten. Die WLH will rund zwei Millionen Euro an dem neuen Standort investieren. Die Finanzierung ist durch EU-Mittel und den Landkreis Harburg sowie durch teilweise Eigenmittel vorbereitet. Zunächst wird sich jetzt der Wirtschaftsausschuss des Kreistages mit der Bereitstellung von 300 000 Euro für dieses Projekt beschäftigen.

WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer: "Buchholz bietet in einem kreativen Umfeld und dank der Nähe zu Hamburg gute Voraussetzungen, diese modernen Büroeinheiten in einem offenen Haus einzurichten." Nach Winsen würde damit in Buchholz ein zweites Gründungszentrum im Landkreis Harburg installiert. Erstmals werde die WLH, so Seyer weiter, neben normalen Mieträumen auch einen sogenannten "Coworking-Space" schaffen. Seyer: "Der Begriff bezeichnet eine moderne Form der Arbeit. Coworking bringt Freiberufler, Einzelunternehmer und Kreative aus unterschiedlichen Branchen zusammen, die umfassend ausgestattete Arbeitsplätze auf Monats-, Tages- oder Stundenbasis benötigen. Coworking-Spaces stellen die Infrastruktur mit Netzwerken, Mobiliar, Kommunikationstechnik und Besprechungsräumen zur Verfügung." In Großstädten sei dieses Modell bereits weit verbreitet.

Ein Gutachten der Nord/LB-Regionalwirtschaft bescheinige der WLH, dem Landkreis Harburg und der Stadt Buchholz den Bedarf solcher Zentren, so Seyer. Wilfried Seyer: "Arbeitsplätze zu schaffen und den Landkreis Harburg auf der Landkarte der Wirtschaftsstandorte in der Metropolregion vorne zu platzieren, gehört zu unseren Kernaufgaben. In Zukunft wird dabei ein zusätzliches Schwergewicht auf der Qualität der Arbeitsplätze liegen. Hierfür bedarf es einer besonderen Infrastruktur. Ein Innovations- und Gründungszentrum gehört zu dieser Infrastruktur." Für das Gebäude werden nun verschiedene Entwürfe erarbeitet. FDP-Kreistagsmitglied und Mitglied des WLH-Aufsichtsrats Jürgen Kempf sagt: "Auch in Zukunft attraktive Rahmenbedingungen für junge, innovative Unternehmen im Landkreis Harburg zu schaffen und Existenzgründungen zu unterstützten, das ist ein Ziel der WLH."

Hinter verschlossenen Türen wird auch darüber diskutiert, die geplante Zukunftswerkstatt (das Abendblatt berichtete) nicht, wie bisher öffentlich vom Kreistag diskutiert, an das Gymnasium Am Kattenberge, sondern an das neue Gründungszentrum anzugliedern. In der Zukunftswerkstatt sollen Kinder und Jugendliche verstärkt an wissenschaftliche und technische Berufe heran geführt werden. Nach bisheriger Planung sollte die Zukunftswerkstatt an zentraler Stelle im Landkreis Harburg für alle Schüler gut erreichbar installiert werden. Das wäre das Gewerbegebiet auch, aber hier würde das schulische Umfeld fehlen.