Die Planskizze Ost zeigt, wie ein neuer Bebauungsplan aussehen könnte

Harburg. Wohnen am Wasser, die Ansiedlung von Gastronomie und Dienstleistern - wie das künftig im östlichen Bereich des Binnenhafens zwischen Treidelweg, Hannoversche Straße und Elbbrücken zusammen geht, soll ein neuer B-Plan regeln. Das Problem: Einige Areale am Treidelweg sind bereits im Rahmen des Planes Schloßinsel (Heimfeld 46 sowie Harburg 67) überplant. Außerdem haben die Investoren der Eco-City schon losgelegt und betreiben bereits die Vermarktung für Gebäudeteile auf dem Grundstück, auf dem die New York Hamburger Gummi Waaren Compagnie einst residierte. Außerdem soll, wie berichtet, auch ein Hotel Tower mit Windturbine Bestandteil der Eco-City werden.

Während Harburgs Verwaltung diesen Vorschlägen positiv gegenüber steht, reagierte die CDU/GAL-Koalition verhalten und forderte im Rahmen eines neuen Bebauungsplanes eine geordnetere Stadtentwicklung im Binnenhafen. "Dass hier womöglich Investoren ein Hotel und einen Bürotower neben dem anderen hinlegen und der Bedarf gar nicht da ist, das wollen wir hier nicht riskieren", sagt CDU-Kreischef Ralf Dieter Fischer. Er mag sich von einer ihm lieb gewordenen Idee nicht trennen.

"Wir propagieren Wohnen und Freizeitaktivitäten am Wasser für alle Harburger, nicht nur für Gutverdiener. Dafür müssen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden", sagt Fischer und bringt wieder die Möglichkeit ins Gespräch, ein Badeschiff im Verkehrshafen am Treidelweg zu installieren. "Der Beachclub könnte ebenfalls dorthin umziehen. Das wäre doch eine tolle Lage, und der Betrieb hätte endlich einen festen Standort."

Dazu haben sich die Mitarbeiter der Verwaltung schon ihre Gedanken gemacht und eine sogenannte Planskizze Binnenhafen Ost erstellt. Die hängt schon bei Verwaltungschef Torsten Meinberg im Büro, wurde den Parteien zugeschickt und ist ansonsten streng geheim. Denn soll das Freizeitspaß-Konzept tatsächlich realisiert werden, müsste unter anderem der Handelshof, der nun die Wasserseite quasi blockiert, umziehen und Bootsanleger müssten verlegt werden. Auch bei der maroden Kaimauer müsste sich etwas tun. "Und so ein Badeschiff ist in anderen Städten ein Renner. Für den Binnenhafen wäre das doch die Attraktion", so Fischer.

Ein entsprechendes Gesamtkonzept soll "Binnenhafen-Flair für alle", so Fischer schaffen. Ob da ein Eco-City Turbinen Tower überhaupt hineinpasst, sei noch die Frage.

"Wir wollten Ideen aufzeigen, wie es in diesem Gebiet einmal aussehen soll", so Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg. So sollen dort unter anderem 200 Wohnungen entstehen. Meinberg schließt auch die Ansiedlung von Bürohäusern nicht aus. "Die Stromleitung muss weg. Darüber habe ich mit Energielieferanten Vattenfall schon gesprochen."

Außerdem könnten laut Skizze Freizeitflächen am Wasser geschaffen werden. "Da könnte durchaus Platz für ein Badeschiff sein", so Meinberg.

Ob streng nach Planskizze Binnenhafen Ost verfahren wird, muss die Politik im Rahmen einer Bezirksversammlung beraten und auf den Weg bringen. Das kann dauern, denn die anstehenden Neuwahlen am 20. Februar entscheiden über eine neue Zusammensetzung des Gremiums. "Wir gehen von einem Zeithorizont von sechs bis sieben Jahren aus", sagt Meinberg. Gut Ding wolle eben Weile haben.

Eine Auffassung, die Gastronom Heiko Hornbacher, der den Beachclub am Veritas-Kai betreibt, nicht teilen kann. "Da an unserem Standort ein Hotel gebaut werden soll, müssten wir umziehen, vielleicht schon im Sommer", sagt Hornbacher. "Die Verwaltung verhandelt immer noch mit dem Investor - sehr misslich."

Denn der Beachclub-Chef hat neue Ideen für seinen Betrieb. "Wir wollen einen Pool bauen, weitere Möbel anschaffen, wieder ein Beachkino bieten und auch Kulturveranstaltungen ausrichten. Aber dafür brauchen wir Planungssicherheit." Außerdem wollen sich viele Harburger im Beachclub trauen lassen. "Die Paare müssen ja auch wissen, ob es uns im Sommer überhaupt noch gibt."

Könnte er mit seiner Strandbar an den Treidelweg ziehen, "wäre das toll für uns. Denn dann müssen wir den Sand nicht so weit karren, und mehr Sonne ist dort auch." Hornbacher hofft, dass Verwaltung und Politik nicht die angekündigten sechs bis sieben Jahre für ihre neuen Pläne benötigen. Damit zumindest er so schnell wie möglich auf die sichere Sonnenseite des Binnenhafens kommt.