Gewerbe muss sein. Das wird jeder Arbeitsminister oder letztlich auch jeder Gemeindekämmerer bestätigen. Selbst die kleinste Gemeinde freut sich über ein angesiedeltes Unternehmen, wenn es denn kräftig Steuergeld in die Kassen spült.

Der Stadtstaat Hamburg hat aus diesem Grund ebenso Interesse, neben den tragenden Säulen Hafenwirtschaft oder auch der Luftfahrtindustrie ein möglichst breites Spektrum an Gewerbe auf eigenem Territorium verwalten zu können.

Aber Hamburg hat für neue Gewerbeansiedlung kaum noch geeignete freie Flächen zu bieten. Das wird auch bei der Bestandsaufnahme für die Ansiedlung von Logistikunternehmen im Bezirk Harburg deutlich, die allgemein sehr viel Platzbedarf für ihre Lagerhallen haben. Von vier ausgespähten Gewerbeflächen sind nur noch Fischbek und Neuland in der engeren Wahl, wobei Fischbek wegen ungelöster Verkehrsanbindung für Logistikunternehmen mit hohem Verkehrsaufkommen auch keine Ideallösung wäre.

Und auch für Neuland, mit seinem freien Wiesengelände an der Anschlussstelle der A 1, könnte Gewerbeansiedlung schwierig werden, denn Hamburg hat auch großen Bedarf an ökologischen Ausgleichsflächen. Unter anderem für Öko-Ausgleich der Stade-Autobahn A 26 ist vom Stadtplanungsausschuss bereits eine für Logistikansiedlung vorgesehene Fläche in Gut Moor/Rönneburg gekippt worden. Vermutlich macht es in Harburg wegen fehlender Flächen mehr Sinn, Logistik-Gewerbeansiedlung dem niedersächsischen Umland zu überlassen.