Während vor allem verseuchte Eier im Gespräch sind, kaufen die Kunden wie gewohnt ein.

Winsen. Mindestens zwölf Höfe im Landkreis Harburg wurden von einem der Futtermittelhändler aus Schleswig-Holstein beliefert, dessen Futter mit der chemischen Substanz Dioxin verseucht wurde, so Kreissprecher Georg Krümpelmann. Hieß es erst, der Landkreis sei nicht betroffen, habe das niedersächsische Landwirtschaftsministerium der Verwaltung am Montagabend eine Liste mit bisher zwölf Betrieben zugestellt.

"Das heißt aber noch nicht, dass die Landwirte das kontaminierte Futtermittel in ihrem Bestand haben", so Krümpelmann. Sie seien aufgefordert worden, dafür zu sorgen, dass zurzeit keine Lebensmittel ihren Hof verlassen und schon ausgelieferte zurückgeholt werden. Mitarbeiter des Veterinäramtes werden die Höfe in den kommenden Tagen anfahren und dies überprüfen. In einem zweiten Schritt müssen die Landwirte eine Prüfung der Tiere, die mit dem betroffenen Futter gefüttert wurden, beziehungsweise deren Eier, anordnen. Diese könne durch externe, unabhängige Labors erfolgen.

Mit dem Gift verunreinigte Futter- oder Lebensmittel waren unter anderem in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg gefunden worden. Allein in Niedersachsen wurden bereits 1 000 Legehennen-, Puten- und Schweinemastbetriebe geschlossen.

Auf den Wochenmärkten und in den Geschäften war derweil am Dienstag kaum Zurückhaltung in puncto Eier-, Puten- oder Schweinefleischeinkauf zu beobachten. Auf dem Harburger Wochenmarkt kauften die Kunden wie gewohnt Eier bei den Händlern ihres Vertrauens. Allein, manche Kunden tätigten ihre Einkäufe mit einem "schlechten Gefühl". "Ich kann nicht überprüfen, ob Dioxin im Futter ist", sagte Margret Sterzl aus Appelbüttel, "viele Fachleute sind Verbänden verpflichtet. Die Eier werde ich nicht essen, mein Mann hat da weniger Bedenken. Für Kinder sind dioxinbelastete Eier sicherlich bedenklich."