Projektmanagement für die Umsetzung der Planung nimmt Arbeit auf. Der Wirtschaftsverein hat die ersten Schwerpunkte der Entwicklung festgelegt.

Harburg. Start der zweiten Etappe. Der Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden hat jetzt in seinem im Juli 2009 präsentierten Impulspapier "Harburg Vision 2020/50" die ersten Entwicklungsschwerpunkte festgelegt und für das weitere Vorgehen ein Projektmanagement eingerichtet. Zum Jahresbeginn übernimmt Anette Eberhardt, ehemals Managerin des Phoenix-Centers, die Projektkoordination, unterstützt von Ute Rade vom Wirtschaftsverein und dem Wissenschaftler Julian Petrin. Die Projektentwicklung ist auf drei Jahre festgelegt und wird in erster Linie von der Sparkasse Harburg-Buxtehude und dem Bezirksamt finanziert.

Wirtschaftsvereinsvorsitzender Jochen Winand: "Wir wollen Wegbereiter sein für nachhaltige Verbesserungen im Hamburger Süden, in Fragen von Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr, Freizeit und Erholung und nicht zuletzt Umwelt, Kultur und Sport. Wir sehen uns dabei als Unterstützer von Kommunalpolitik und Verwaltung, mit denen wir künftig in unserer Projektentwicklung eng zusammenarbeiten wollen. Um in entscheidenden Phasen professionelle Dienstleister wie Planungsbüros bezahlen zu können, suchen wir auch noch Sponsoren."

Einmal im Monat wollen sich künftig die Teams der vier Projekte "Technopolis Harburg", "Ankerplatz Harburg", "Harburg an der Elbe" und "Die Stadt als Campus" treffen, wobei jedem Team ein oder mehrere Vorstandsmitglieder des Wirtschaftsvereins zugeordnet sind. In der Reihe der genannten Projekte: Jochen Winand, Udo Stein, Heinz Lüers, Franziska Wedemann und Andreas Schildhauer.

Entwickelt werden sollen nun vorrangig folgende Schwerpunktbereiche: Das "Techgate West", "Seehafenstadt" zur Sicherung der Industrie- und Produktionsstandorte. Der Binnenhafen mit "Hafencasino" und "Biergarten". Die "Harburg-Agentur" als Anlaufstelle bei Standortfragen. Das "Standort-Branding" zur Aufwertung Harburgs als Kompetenzgebiet für Forschung, Entwicklung und Produktion. Die "City-Entwicklung" für ein Zukunftskonzept im Zusammenspiel mit der Entwicklung des Harburger Binnenhafens und dem City-Masterplan. Die Entwicklung "Sand/Markt" mit dem Bau einer attraktiven Markthalle ähnlich wie in Hannover oder Stuttgart. Der "Bürgercampus - gläserne Labore" für Ringvorlesungen, Weiterbildung, kulturelle Angebote von Technischer Universität und dem Elbcampus der Handwerkskammer. Das Projekt "Techbus", Elektro-Pendelbuslinie als studentisches Unternehmen mit Verkehr zwischen Harburg Innenstadt und TU-Stammcampus. Mit dem Projekt "Studentenstadt Harburg" soll erreicht werden, dass 30 Prozent der Studierenden in Harburg wohnen. Und schließlich das Projekt "Sammlung Falckenberg", das die bedeutendste private Sammlung zeitgenössischer Kunst in Europa in Zukunft durch allgemeine Öffnung (bislang nur nach Anmeldung) erlebbar werden lässt.

In der ersten Fassung des Impulspapiers waren die vier Strategien so bezeichnet: "Industrie neu denken", "Stadt und Universität vernetzen", "Einmalige Wohnlagen schaffen" sowie "Der Stadt mehr Gesicht geben". Udo Stein, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsvereins und Beiratsvorsitzender Heinz Lüers gelten als Initiatoren. Ihre Motivation: "Wir brauchen eine offensivere Perspektive." Die mehr als 40 Jahre alte Aussage von Hamburgs früherem Bürgermeister Herbert Weichmann: "Hamburgs Zukunft liegt im Süden" inspirierte Lüers und Stein.