Im Zeitalter sexueller Identitätskrisen - was ist schon noch “echt weiblich“, was noch “echt männlich“, ist es vielleicht das Stück schlechthin

Harburg. Blake Edwards legendäre Verwechslungskomödie "Victor/ Victoria" kommt nach Harburg, in der eine erfolglose Nachtclubsängerin als ihr männliches Pendant Victor reüssiert - beziehungsweise als "Graf Victor Grazinski", ein polnischer Adliger, der als Travestiekünstler auftritt. Ganz schön verdreht also.

Doch wo der Erfolg ist, da ist schließlich auch die Wahrheit und sogar der Gangsterboss King Marchan verliebt sich bald in das Fake-Modell, das er für einen echten Mann hält. Wer bei dieser schwindelnden Verwechslungs-Logik der Geschlechter mithalten kann, für den ist das Stück mit Oscar preisgekrönter Musik von Henry Mancini und Leslie Bricusse genau das Richtige.

Regie führt Ulrike Grote, die viele Jahre Ensemblemitglied am Hamburger Schauspielhaus war, die musikalische Leitung hat Matthias Stötzel inne, der die Musik für das Harburger Theater neu arrangiert hat. Premiere von "Victor/ Victoria" ist am 27. Januar um 20 Uhr. Vorstellungen bis 5. Februar. Karten 16 bis 33 Euro.