Das Verfahren ist in Zeiten leerer Haushaltskassen immer gleich: Städtische Grundstücke werden möglichst teuer verkauft.

Investoren reißen sich Areale unter den Nagel, lassen Gebäude verfallen, reißen sie dann ab und bauen neu.

Denkmalschutz? Bloß nicht. Auflagen? Schnell weg. Genau deshalb ist es dem katholischen Schulverband hoch anzurechnen, dass er sich für die alte Feuerwehrwache interessiert und sich das Niels Stensen Gymnasium dort dauerhaft ansiedeln will. Aber wer kauft schon die Katze im Sack? Auflagen vom Denkmalschutzamt, Sanierungsvorschläge der Behörde und Instandhaltungskosten für einen Turm, den gerade eine Schule so überhaupt nicht benötigt - da gibt es Grund genug, abzuwinken. Seit Jahren werden diese Probleme von beiden Seiten nun schon ausgesessen. Der Steuerzahler berappt derweil mit stolzen Summen dafür, dass Verhandlungen auf dem Schlauch stehen.

Der Bezirk kann gegen das unflexible Handeln der Fachbehörde nichts unternehmen. Das kann sich fatal für viele Projekte in den Stadtteilen auswirken. Denn wenn die Finanzbehörde mit anderen Arealen, die wichtig für die Entwicklung eines Stadtteiles sind, ähnlich verfährt, muss man sich in Bezirksversammlungen nicht mehr über Masterpläne und Zukunftsstrategien unterhalten.

Denn regionale Interessen zählen nicht, wenn Liegenschaftsangelegenheiten zentral verwaltet werden.