Gefährliche Geschosse bedrohen Passanten

Harburg. Der Feuerwehrmann der Wache Großmoorbogen musste schon kräftig zupacken, um den mächtigen Eiszapfen von der Dachrinne am Wohnhaus in der Hohen Straße abzubrechen. Dann wendete sich der Feuerwehrmann dem nächsten der vielen Zapfen zu, die wie an einer Perlenkette aufgereiht an dem Gebäude hängen.

Die Zapfen sind eine echte Gefahr. Irgendwann brechen sie ab und fallen auf den Gehweg. "Wer von so einem Eiszapfen getroffen wird, kann schwer verletzt werden", sagt Feuerwehrsprecher Martin Schneider. "Im Extremfall kann ein Eiszapfen einen Menschen erschlagen." Die Hausbesitzer sind dafür verantwortlich, dass die Eiszapfen rechtzeitig entfernt werden.

In Harburg hängen jetzt Tausende große und kleine Zapfen an den Dachrinnen. Vor allem in Gebieten mit älterer Bausubstanz, wie Heimfeld, sind sie zu sehen. "Die Bildung der Eiszapfen hat meistens etwas mit der Dämmung zu tun", sagt Sabine Möller vom Energiebauzentrum im Elbcampus.

Wo das Dach nicht gut isoliert ist, dringt die Wärme durch. Der Schnee schmilzt und gefriert wieder. "Werden wir gerufen, um Eiszapfen zu beseitigen ist das ein gebührenpflichtiger Einsatz", sagt Schneider. Um die 200 Euro werden fällig, wenn die Drehleiter anrückt. Die Chance auf Hilfe ist allerdings sehr begrenzt. "Wir haben nur eine Drehleiter an der Wache Großmoorbogen", sagt Schneider.